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Reinganum, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 8. Abhandlung): Veränderung der Reichweite von Alpha-Strahlen durch elektrische Potentiale — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37034#0009
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Veränderung' der Reichweite von a-Strahlen durch elektrische Potentiale. 9

Die natürliche Ahfallsgeschwindigkeif des Elektrometers von
Teilstrich 10 bis 6 cm dauerte ungefähr 7 Minuten. Die Funken-
strecke mit dem Poloniumpräparat, wurde nun so nahe an das
Ahuniniumfenster herangeschoben, bis eine sehr deutliche Ver-
gröberung der Abfüllgeschwindigkeit (auf etwa 20 bis 100 sec.)
eintrat. Sodann konnte dieselbe mit der Mikrometerschraube
näher reguliert werden. Die Ablesungen unter gleichen Be-
dingungen variierten oft um 1 bis 2, manchmal auch mehr
Sekunden. Es rührt dies zum Teil sicher daher, daß die An-
ordnung gegen sehr kleine Verrückung sehr empfindlich ist, und
diese erstens durch die erwähnte getrennte Aufstellung von Ioni-
sationskammer und Präparat, zweitens durch leichte Erschütte-
rungen hei Kontaktschluß und Aufheben desselben bei Ladung
der isolierten Quadranten bewirkt werden konnten. Zum Teil
mögeu aber die Variationen auch von den ScnwEiDLER'schen
Schwankungen, ferner von Luftdruck und Temperaturschwan-
kungen herrühren. Ich setze zu den Resultaten, um ein Urteil
über die Schwankungen zu geben, stets den mittleren Fehler des
Mittelwerts hinzu. Nur solche Versuchsreihen sind weggelassen,
hei welchen Zurückgehen auf die vorangegangenen Versuchsver-
hältnisse ganz andere Entladungszeiten lieferte, also zweifellos eine
dauernde Veränderung stattgefunden haben mußte. Wie empfind-
lich die Anordnung ist, geht aus folgenden Zahlen hervor. Die Ent-
lade ngsdauer betrug einmal (ohne angelegte Spannung) in drei
aufeinanderfolgenden Versuchen 41,6, 41,8, 41,6". Annäherung
des Präparats um 0,10 mm gab die Entladungszeiten 33,8, 36,2,
36,8, 35,2, 34". Die Mittelwerte sind 41,7 + 0.1 und 35,2 + 0,6 sec.
Also gibt seihst eine Veränderung um nur Q30 mm Abstand schon
deutliche Differenz der Entladungszeiten.
Bringt man unter die Luftstrecke Polonium—Aluminium-
fenster einen mäßig heißen Glasstab, so beobachtet man eine rapide
Zunahme der Entladungsgeschwindigkeit, die von der Verdünnung
der Luft herrührt. (Eine Wirkung der Elektronenaussendung des
Glasstabs ist ausgeschlossen, da diese nicht in die .Ionisations-
kammer dringen kann.) Dieser Versuch kann zur hübschen Demon-
stration dienen, wie sehr kleine Dichtänderungen die Reich-
weite beeinftussen können. —
Von einer Hochspannungsbatterie konnten Spannungen bis
5740 V. an das Präparat angelegt werden. Ferner wurde für
höhere Spannungen bis 0000 V. eine Influenzmaschine benutzt,
 
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