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Hartwig Franzen:
FtscHER und ABDERHALDEN verdanken, im Laboratorium nur
mit Hilfsmitteln gelingt, welche den Pflanzen nicht zur Verfügung
stehen, so ist doch die Vorstellung nicht schwierig, daß den
Pflanzen, ebenso wie ihnen in gewissen Fermenten Hilfsmittel zum
Abbau der Eiweißstoffe zu deu Aminosäuren zur Verfügung
stehen, sie auch Mittel besitzen, um die Verknüpfung der einzelnen
Aminosäuren zu den Eiweißkörpern, einen einfachen Konden-
sationsvorgang, zu bewerkstelligen. Viel schwieriger ist es, eine
Vorstellung davon zu gewinnen, wie die Pflanze die mannig-
faltigen Aminosäuren, wetche die einzelnen Eiweißkörper zu-
sammensetzen, aus den dir zur Verfügung stehenden Bausteinen,
dem Kohlendioxyd der Luft, dem Wasser und den anorganischen
Salzen des Erdbodens, bereitet. Diese Schwierigkeit übergeht
LoEWi) in seiner Theorie der Eiweißbildung in den Pflanzen.
LoEW nimmt an, daß sich zunächst 4 Mol. Formaldehyd mit
1 Mol. Ammoniak zu dem Aldehyd der Asparaginsäure unter
Austritt von 1 Mol. Wasser miteinander kondensieren
0
0
H
/O
4 LICW + NI F
II
CH — NH, + 2 ILO.
CH,
C
Weiter sollen sich dann 3 Mol. Asparaginsäurealdehyd unter
Austritt von 2 Mol. Wasser zu einem intermediären Produkt
C12H17N3O1 verbinden
3 C,ILNO, = CidWN3O, 2 ILO.
G Mol. dieses intermediären Produktes sollen sich weiter unter
Aufnahme von Wasserstoff und Schwefelwasserstoff und Aus-
tritt von Wasser zu dem einfachsten Eiweißkörper zusammen-
lagern
G C12II17N3O1 + 12 II 1LS = C?dIn,NisS02 + 2 ILO.
LiEBERKüHNs einfachste Eiweißformel.
Diese LoEw'sche Hypothese ist schon deshalb zu verwerfen,
weil sie absolut nicht, die Mannigfaltigkeit der aus den einzelnen
L Dte eägWMcAe äer Tä&eMäaM Fr. Grub, Stutt-
gart 1906.
Hartwig Franzen:
FtscHER und ABDERHALDEN verdanken, im Laboratorium nur
mit Hilfsmitteln gelingt, welche den Pflanzen nicht zur Verfügung
stehen, so ist doch die Vorstellung nicht schwierig, daß den
Pflanzen, ebenso wie ihnen in gewissen Fermenten Hilfsmittel zum
Abbau der Eiweißstoffe zu deu Aminosäuren zur Verfügung
stehen, sie auch Mittel besitzen, um die Verknüpfung der einzelnen
Aminosäuren zu den Eiweißkörpern, einen einfachen Konden-
sationsvorgang, zu bewerkstelligen. Viel schwieriger ist es, eine
Vorstellung davon zu gewinnen, wie die Pflanze die mannig-
faltigen Aminosäuren, wetche die einzelnen Eiweißkörper zu-
sammensetzen, aus den dir zur Verfügung stehenden Bausteinen,
dem Kohlendioxyd der Luft, dem Wasser und den anorganischen
Salzen des Erdbodens, bereitet. Diese Schwierigkeit übergeht
LoEWi) in seiner Theorie der Eiweißbildung in den Pflanzen.
LoEW nimmt an, daß sich zunächst 4 Mol. Formaldehyd mit
1 Mol. Ammoniak zu dem Aldehyd der Asparaginsäure unter
Austritt von 1 Mol. Wasser miteinander kondensieren
0
0
H
/O
4 LICW + NI F
II
CH — NH, + 2 ILO.
CH,
C
Weiter sollen sich dann 3 Mol. Asparaginsäurealdehyd unter
Austritt von 2 Mol. Wasser zu einem intermediären Produkt
C12H17N3O1 verbinden
3 C,ILNO, = CidWN3O, 2 ILO.
G Mol. dieses intermediären Produktes sollen sich weiter unter
Aufnahme von Wasserstoff und Schwefelwasserstoff und Aus-
tritt von Wasser zu dem einfachsten Eiweißkörper zusammen-
lagern
G C12II17N3O1 + 12 II 1LS = C?dIn,NisS02 + 2 ILO.
LiEBERKüHNs einfachste Eiweißformel.
Diese LoEw'sche Hypothese ist schon deshalb zu verwerfen,
weil sie absolut nicht, die Mannigfaltigkeit der aus den einzelnen
L Dte eägWMcAe äer Tä&eMäaM Fr. Grub, Stutt-
gart 1906.