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Franzen, Hartwig: ; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [VerfasserIn] [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse (1910, 9. Abhandlung): Über die Bildung der Aminosäuren in den Pflanzen und über die Einwirkung von Formaldehyd auf Cyankalium: I. Theoretischer Teil — Heidelberg, 1910

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https://doi.org/10.11588/diglit.37035#0052
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59

Hartwig Franzen:

CIk. — CU - CN CII, — CII — COOH
OH ' OH
mid Milchsäure ist ebenfalls in Pflanzen nachgewiesen worden.
Die Bildung der Asparaginsäure erfolgte bei allen drei dis-
kutierten Möglichkeiten über das Äpfelsäurenitril, und dieses wird

zum Teil zu Apfelsäure verseift
CN
COOTI
CH — OId
CH - (
CH,
CH,
CN
COOH.

Damit wäre auch eine Erklärung für das Auftreten der Äpfelsäure,
des Grundkörpers des Acetaldehyds, in den Pflanzen gegeben.
Wie kann man sich nun aber erklären, daß die Äpfelsäure im Ver-
gleich mit den anderen Säuren so überaus reichlich und so weil
verbreitet im Pflanzenreiche vorkommt? Um hierfür eine zu-
reichende Erklärung zu erlangen, muß man sich daran erinnern,
daß der Acetaldehyd, welcher ja aus der Äpfelsäure entsteht, zum
Aufbau des größten Teiles der Aminosäuren notwendig ist, und
daß gerade Aminosäuren, welche mit Hilfe des Acetaldehyds
aufgebaut werden, wie z. B. die Glutaminsäure, am reichlichsten in
Eiweißkörpern Vorkommen. Wenn nun die Pflanzen so großer
Mengen Acetaldehyd zum Aufbau der meisten Aminosäuren be-
dürfen, so ist es weiter nicht verwunderlich, daß sein Grund-
körper, die Äpfelsäurc, so allgemein verbreitet vorkommt. Form-
aldchyd und Acetaldehyd sind die beiden Körper, aus denen sich
die am reichlichsten vorkommenden Aminosäuren ohne Schwierig-
keiten aufhauen lassen, Aceton spielt daneben nur eine ganz
untergeordnete Rolle. — ln nahem genetischen Zusammenhang
mit der Äpfelsäure steht noch die Fumarsäure und die Bernstein-
säure; Fumarsäure entsteht aus Äpfelsäurc durch Abspaltung
von Wasser, und letztere geht durch Reduktion in Bernstein-
säure über

COOPf
COOH
COOH
CH — 011
CI p
CH,
1
l
II
CH,
CH
CTI,
COOTI
COOH
COOH.
 
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