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Pauli, Wilhelm E.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 1. Abhandlung): Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37060#0011
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Jbrst in neuester Zeit ist es gelungen, einen tieferen Einblick
in das Wesen der Phosphorescenz zu gewinnen. Die Vorgänge
an phosphoreszierenden Substanzen zu studieren war nicht nur
von Interesse, um die merkwürdige Erscheinung des „kalten
Leuchtens" aufzuklären, die bekanntlich den Gesetzen der
strahlenden Energie nicht unterzuordnen ist, sie gewann auch
dadurch eine allgemeinere und weitgehende Bedeutung, weil uns
die Vorgänge der Phosphorescenz ein Mittel an die Hand geben,
den Bau der Atome und Moleküle näher kennenzulernen. Durch
die Untersuchungen an Kathodenstrahlen hatten sich zwar schon
ungeahnte Ausblicke in dieser Beziehung ergeben, doch ist hei
der Schwierigkeit des Gegenstandes jeder neue Weg, der zum
gleichen Ziel führt, von größter Bedeutung. —
Die Arbeiten über Phosphorescenz selbst sind weder von
geringer Zahl noch neuen Datums; aber nur solche Arbeiten
konnten unsere Erkenntnis wesentlich fördern, die dazu beitragen
konnten, in das sehr verworrene Gesamtbild aller beobachteten
Erscheinungen eine gewisse Ordnung zu bringen, d. h. Gesetz-
mäßigkeiten zu finden, die möglichst alle gefundenen Erschei-
nungen umfassen. Um dahin zu gelangen, war es von großem
Wert, die Untersuchungen auszuführen nicht an zufällig ge-
wonnenen Präparaten, sondern an wohl definierten Substanzen,
die jederzeit mit den gleichen Eigenschaften herzustellen waren.
Die Herren LECOQ^) und VERNEUiL^) hatten zuerst erkannt, daß
es geringe Spuren von Wismuth sind, die das blaue Leuchten
des Calciumsulfats verursachen; vor allem ist es aber das Ver-
dienst der Herren LENARD und KLATTD, streng definierte „Phos-
phore" in größerer Zahl so dargestellt zu haben, daß nach ihren
Angaben an den gleichen Präparaten Beobachtungen gemacht
werden konnten, die mit früher angestellten Untersuchungen wirk-
1) ÜECOQ Je .Bois P. 7t. 707? M. 70J, 1886 u. 1887.
2) VERNEutL, P. 7?. 703, 1886.
3) LENARD u. KLATT, !L7eJ. 30, 1889, und Ü7?.??a7. J. P/nys.,
Bd. 15, 1904.

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