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Pauli, Wilhelm E.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 1. Abhandlung): Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37060#0027
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Über ultraviolette und ultrarote Phosphorescenz. 19
Banden zeigt, d. h. kein Metailatom kann im Phosphor mehr als
vier Valenzen haben. — Wir müssen annehmen, daß den ver-
schiedenen Zentren in demselben Phosphor eine verschiedene
Stabilität zukommtio), denn manche Banden konnten nie zu
großer Intensität trotz aller Präparationsversuche gebracht werden.
Weiterhin müssen wir schließen, daß nach Verlust einer gewissen
Zahl von Quanten das Metallatom unter normalen Umständen
keine weiteren Quanten mehr aussenden kann. Die Versuche
bei Erregung mit. Kathodenstrahlen zeigen uns, daß nur bei ganz
enormer Erschütterung der Zentren eine momentane, stark ultra-
violette Phosphorescenz hinzukommt, die aber sofort wieder ver-
schwindet, sowie die Entladung der Kathodenröhre erfolgt ist.
Der Unterbrecher war bei diesen Versuchen so eingestellt, daß
der Spalt des Spektrographen nach Sekunde von dem Schirm
wieder frei war; innerhalb dieser Zeit hat sich der „normale
Zustand" im Phosphor wieder ausgebildet, und es erfolgt nur
noch die Emission der gewöhnlichen Banden. In seiner neuesten
Arbeit findet Herr LENARD^Q, daß außer dem Momentan- und
Dauerprozeß als dritter Summand der Ultraviolettprozeß bei der
Erregung eines Phosphors hinzukommt ; er findet., daß der Ultra-
violettprozeß um so rascher an- und abklingt, je kürzer die er-
regende Wellenlänge ist, und er vermutet, daß bei diesem Vor-
gang nicht nur die Metallatome, sondern auch die übrigen Atome
der Zentren im Phosphor Elektronen durch das Auftreffen des
ultravioletten Lichtes entsenden, die nun ihrerseits bei genügender
Geschwindigkeit Elektronen aus dem Metallatom (durch sekun-
däre Kathodenstrahlung) entweichen lassen. Bei meinen Ver-
suchen tritt an Stelle des ultravioletten Lichtes der von außen
kommende Kathodenstrahl; da die von mir beobachteten Er-
scheinungen über den fraglichen Prozeß im übrigen völlig mit
den von Herrn LENARD gemachten übereinstimmen, so ist wohl
der beobachtete Prozeß identisch mit dem Ultraviolett-Prozeß des
Herrn LENARD.
Die erwähnte Vorstellung von der verschiedenen Valenzzahl
des Metalls und der daraus resultierenden Bandenzahl des Phos-
phors stimmt noch mit einem anderen Resultat vorliegender
Arbeit überein. Es war gefunden worden, daß die ultrarote
Bande in Sr Mn Na nur bei hohem Metallgehalt des Phosphors
19) S. P. LENARD, Rg^g^gy^gy URarü & Uüss., 1909.
2°) P. LENARD, Rgyffg^gy^gy zUoR R 1909.

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