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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 12. Abhandlung): Über die Absorption der Nordlichtstrahlen in der Erdatmosphäre — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37067#0003
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in einer früheren Mitteilung ü habe ich entwickelt, wie das
nach A. PAULSENS und Herrn Kn. BiRKELANDS Vorgang erhaltene
Resultat der norwegischen Forscher — daß die Nordlichterschei-
nungen als Wirkungen von Kathodenstrahlen der Sonne aufzufassen
seien — in bester Übereinstimmung sich befindet mit aller Kenntnis
von den Kathodenstrahlen, namentlich auch mit den quantitativen
Gesetzmäßigkeiten von deren Absorption. Dabei ließ sich aus Herrn
G. STÜRMERS damals eben vollendeten, ersten zuverlässigen Höhen-
messungen von Nordlichtern auch zeigen, daß die außerordentlich
geringe magnetische Ablenkbarkeit der Nordlichtstrahlen, welche
Herr STÜRMER aus der Lage der Häutigkeitszone der Nordlichter
berechnet hatte, mit entsprechend geringer Absorbierbarkeit der
Strahlen verbunden erscheint, so daß diese Strahlen in jeder Hinsicht
die Eigenschaften von Kathodenstrahlen extrem großer Geschwindig-
keiten zeigen. Das besondere Interesse, welches hiernach den Nord-
lichtstrahlen zukommt, ließ es wünschenswert erscheinen, denselben
womöglich mittels Sondenballons zu direkter Untersuchung näher zu
kommen, wobei besonders eine Ermittlung des Absorptionsvermögens
ins Auge gefaßt war. Dies blieb wegen der für Ballons doch sehr
großen Höhe der Nordlichter bisher unausgeführt. Unterdessen hat
jedoch Herr G. STÜRMER die von ihm ausgearbeitete Methode der
Höhenmessungen der Nordlichter fortdauernd verfeinert und ver-
wertet, und er ist so zu ganzen Serien von gelungenen Höhen-
messungen gelangt, worüber er die Güte hatte, mir kürzlich Mit-
teilung zu machend) Beim Anblick dieser Messungsresultate, welche
eine starke Häufung der Nordlichter in gewisser, relativ nicht sehr
großer Höhe zeigten, erschien es mir sogleich möglich, aus denselben
einen quantitativen Schluß auf die Absorption der Nordlichtstrahlen
*) rh Adresse, 1910, 17.
Ü Die Publikation dieser Messungen ist kurz in den Rrw?. der
Pariser Akademie und ausführlich in den Schriften der Gesellschaft der Wissen-
schaften in Christiania zu erwarten.

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