Untersuchungen über Cotchicin. 11.
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Die Richtigkeit der nur aus den Analysen abgeleiteten
Formel C^FLsOgN wird durch die Untersuchung der Verseifungs-
produkte des N-benzoylcolchids bewiesen.
Das N-benzoylcolchid besitzt ein sehr hohes spezifisches
Drehungsvermögen. 0,6095 g Subst. wurden in 15 ccm Chloro-
form gelöst.
1R 7', X — 100 mm
ot
[al^ = — 275C
Die neue Verbindung gibt keine Reaktion mit Eisenchlorid,
sie enthält also nicht mehr die charakteristische Enolgruppe.
Auf rotes oder blaues Lackmuspapier wirkt sie nicht ein; sie
ist ein Lakton; von wässerigen Alkalien wird sie zwar nicht
aufgespalten, in alkoholischer Kalilauge löst sie sich indessen
viel leichter als in Alkohol; in dieser Lösung herrscht ein
Gleichgewicht zwischen Oxysäuresalz, Lakton und Kalilauge,
und es hängt daher von der Menge des vorhandenen Alkalis ab,
ob beim Verdünnen mit Wasser eine Fällung des Laktons ein-
tritt oder nicht; auf Zusatz von Mineralsäuren scheidet sich
das N-benzoylcolchid unverändert aus. Die weitere Oxydation
(s. unten) hat mit Sicherheit ergeben, daß die Alkoholgruppe
der entsprechenden Oxysäure primärer Natur ist. Das N-ben-
zoylcolchid enthält noch die drei Methoxylgruppen seiner Mutter-
substanz, der N-benzoyltrimethylcolchicinsäure. Dies folgt aus
der Methoxylbestimmung, die ich an einem seiner Derivate vor-
genommen habe (s. unten), und fernerhin daraus, daß es bei
energischer Oxydation 3,4,6-Trimethoxy-l,2-phtalsäure liefert.
Ein viertes Sauerstoffatom und das Stickstoffatom finden sich
in dem NHCOCgHs-Rest. Die beiden letzten Sauerstoffatome
gehören der Laktongruppe an.
Die Formel des N-benzoylcolchids kann also zunächst auf-
gelöst werden in
OCH
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Die Richtigkeit der nur aus den Analysen abgeleiteten
Formel C^FLsOgN wird durch die Untersuchung der Verseifungs-
produkte des N-benzoylcolchids bewiesen.
Das N-benzoylcolchid besitzt ein sehr hohes spezifisches
Drehungsvermögen. 0,6095 g Subst. wurden in 15 ccm Chloro-
form gelöst.
1R 7', X — 100 mm
ot
[al^ = — 275C
Die neue Verbindung gibt keine Reaktion mit Eisenchlorid,
sie enthält also nicht mehr die charakteristische Enolgruppe.
Auf rotes oder blaues Lackmuspapier wirkt sie nicht ein; sie
ist ein Lakton; von wässerigen Alkalien wird sie zwar nicht
aufgespalten, in alkoholischer Kalilauge löst sie sich indessen
viel leichter als in Alkohol; in dieser Lösung herrscht ein
Gleichgewicht zwischen Oxysäuresalz, Lakton und Kalilauge,
und es hängt daher von der Menge des vorhandenen Alkalis ab,
ob beim Verdünnen mit Wasser eine Fällung des Laktons ein-
tritt oder nicht; auf Zusatz von Mineralsäuren scheidet sich
das N-benzoylcolchid unverändert aus. Die weitere Oxydation
(s. unten) hat mit Sicherheit ergeben, daß die Alkoholgruppe
der entsprechenden Oxysäure primärer Natur ist. Das N-ben-
zoylcolchid enthält noch die drei Methoxylgruppen seiner Mutter-
substanz, der N-benzoyltrimethylcolchicinsäure. Dies folgt aus
der Methoxylbestimmung, die ich an einem seiner Derivate vor-
genommen habe (s. unten), und fernerhin daraus, daß es bei
energischer Oxydation 3,4,6-Trimethoxy-l,2-phtalsäure liefert.
Ein viertes Sauerstoffatom und das Stickstoffatom finden sich
in dem NHCOCgHs-Rest. Die beiden letzten Sauerstoffatome
gehören der Laktongruppe an.
Die Formel des N-benzoylcolchids kann also zunächst auf-
gelöst werden in
OCH