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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 20. Abhandlung): Über die Lichtbrechung des Kanadabalsams — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37073#0015
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Über die Lichtbrechung des Kanadabalsams.

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An einem Schliff von rQ-in
VoiGT & HOCHGESANG 1907
Diese AAmrte schwanken also etwas stärker als hei der KLEiN-
schen Sammlung, und abgesehen von einigen wenigen fehler-
haft hergesteliten Präparaten muß man nun alle an der hiesigen
Sammlung angestelltcn Beobachtungen in folgendem Ausdruck
vereinigen:
n-Kanadabalsam == 1,537 + 0,004.
Dieser Mittelwert, mit seinen Grenzen mag, soweit meine
Untersuchungen reichen, auf Schliffe bezogen werden, von denen
man einigermaßen richtige Behandlung bei der Fabrikation an-
nelnnen darf. Extreme Brechungsexponenten werden in jeder
größeren Schliffsammlung vereinzelt anzutreffen sein. So machte
mich Herr Dr. WoYNO darauf aufmerksam, daß bei einem Schliff
der oben untersuchten KRANTz'schen Sammlung von 1911 der
Balsam so weich war, daß er in den heißen Julitagen dieses
Sommers — bei 30° Zimmertemperatur — anfing zu fließen.
Eine Untersuchung dieses Schliffs auf dem Totalreilektometer er-
gab denn auch den recht niedrigen Brechungsexponenten 1,5334.

Sicherlich liegt in diesem niedrigen Brechungsexponenten
ein Fehler, der bei der Einbettung des Schliffes leicht hätte
vermieden werden können. Ob aber die ungewöhnlich hohen
Brechungsexponenten, die gelegentlich von Kanadabalsam an-
gegeben werden und von denen ein drastisches Beispiel auch
oben S. 13 mitgeteilt wurde, ebenfalls mit der Fabrikation und
nicht etwa mit dem Alter des Balsams Zusammenhängen, wäre
noch zu erörtern. Diese Frage, die von großer Bedeutung für
die AVertscbätzung unseres Einbettungsmittels für Dauerpräpa-
rate ist, hat sich an Hand der hiesigen zum Teil recht alten
Sammlung gut verfolgen und dahin entscheiden lassen, daß der
durch ein Deckglas oder auch, nur durch eine dünne Balsamhaut
geschützte Balsam eine sehr hohe Konstanz seiner optischen und
physikalischen Eigenschaften besitzt, während dies bei dem
der Luft unmittelbar ausgesetzten Balsam durchaus nicht der
Fall ist. Der Kanadabalsam der oben S. 12 in einigen Schliffen
näher untersuchten KLEiN'schen Sammlung ist während mehr
als 30 Jahren in den zentralen Teilen der Schliffe fast farblos
 
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