Mit dem ZEiss'schen Zweiprismenspektrographen konnte ich
jüngst am WALTZ-Retlektor (71 cm) zwei Photographien des vio-
letten Teiles des Spektrums des BROOKs'schen Kometen auf-
nehmen. Da der Reflektor jetzt für Abbildungen der Vorgänge
im Schweif benutzt und der Spektrograph abgenommen werden
mußte, so habe ich die Spektra sogleich ausgemessen und die
Wellenlängen ausgerechnet.
Die erste Aufnahme ist am 9. September 1911 mit 1 Stunde
7 Min. Belichtung genommen, die zweite an zwei Abenden, am
10. und 11. September 1911, mit zusammen 6 Stunden Belichtung.
Auf der ersten sind nur die Hauptknoten des Kometenspektrums
erschienen, während die zweite ein kräftigeres Bild gab.
Beide Male wurden für das Vergleichspektrum unreine Zink-
Elektroden benutzt. Bei dem großen Öffnungsverhältnis des
Spektrographen von 1:4 ist das Spektrum sehr kurz, und Eisen
läßt sich bei dieser Zusammendrängung wegen der großen Linien-
zahl nur sehr schwer benutzen. Dazu kommt, daß für den Ko-
meten wegen seiner Lichtschwäche eine beträchtliche Spaltweite
angewandt werden muß. Eine Veränderung der Weite des Spaltes
für die Aufnahme des Vergleichspektrums war verboten, weil
sie die Linien in ihrer Lage verschiebt.
Ich konnte also nur ein Vergleichspektrum benutzen, das
sich durch geringe Linienzahl auszeichnete und doch hell genug
war für die erforderlichen kurzen Belichtungen. Nach verschie-
denen Versuchen fand ich unreines Zink (Zinkstäbe von LEC-
LANCHE-Elementen) als recht brauchbar, solange es sich um den
violetten Teil des Spektrums handelt. Die dort im Zinkspektrum
auftretenden hellen Blei- und Indiumlinien ließen sich gut be-
nutzen. Für ihre sichere Identifizierung bin ich Herrn Professor
H. KoNEN zu großem Dank verpflichtet.
Die Spaltweite betrug bei der ersten Aufnahme etwa 0,09,
bei der zweiten 0,07 mm.
Die Linienkrümmung ist bei dem benutzten Spektrographen
naturgemäß sehr stark. Es ist mir nicht gelungen, bei der für
den Kometen erforderlichen großen Spaltlänge, die Reduktion ein-
wandfrei zu ermitteln. Ich habe deshalb versucht, durch ein
besonderes Verfahren mich völlig von ihr zu befreien.
l*
jüngst am WALTZ-Retlektor (71 cm) zwei Photographien des vio-
letten Teiles des Spektrums des BROOKs'schen Kometen auf-
nehmen. Da der Reflektor jetzt für Abbildungen der Vorgänge
im Schweif benutzt und der Spektrograph abgenommen werden
mußte, so habe ich die Spektra sogleich ausgemessen und die
Wellenlängen ausgerechnet.
Die erste Aufnahme ist am 9. September 1911 mit 1 Stunde
7 Min. Belichtung genommen, die zweite an zwei Abenden, am
10. und 11. September 1911, mit zusammen 6 Stunden Belichtung.
Auf der ersten sind nur die Hauptknoten des Kometenspektrums
erschienen, während die zweite ein kräftigeres Bild gab.
Beide Male wurden für das Vergleichspektrum unreine Zink-
Elektroden benutzt. Bei dem großen Öffnungsverhältnis des
Spektrographen von 1:4 ist das Spektrum sehr kurz, und Eisen
läßt sich bei dieser Zusammendrängung wegen der großen Linien-
zahl nur sehr schwer benutzen. Dazu kommt, daß für den Ko-
meten wegen seiner Lichtschwäche eine beträchtliche Spaltweite
angewandt werden muß. Eine Veränderung der Weite des Spaltes
für die Aufnahme des Vergleichspektrums war verboten, weil
sie die Linien in ihrer Lage verschiebt.
Ich konnte also nur ein Vergleichspektrum benutzen, das
sich durch geringe Linienzahl auszeichnete und doch hell genug
war für die erforderlichen kurzen Belichtungen. Nach verschie-
denen Versuchen fand ich unreines Zink (Zinkstäbe von LEC-
LANCHE-Elementen) als recht brauchbar, solange es sich um den
violetten Teil des Spektrums handelt. Die dort im Zinkspektrum
auftretenden hellen Blei- und Indiumlinien ließen sich gut be-
nutzen. Für ihre sichere Identifizierung bin ich Herrn Professor
H. KoNEN zu großem Dank verpflichtet.
Die Spaltweite betrug bei der ersten Aufnahme etwa 0,09,
bei der zweiten 0,07 mm.
Die Linienkrümmung ist bei dem benutzten Spektrographen
naturgemäß sehr stark. Es ist mir nicht gelungen, bei der für
den Kometen erforderlichen großen Spaltlänge, die Reduktion ein-
wandfrei zu ermitteln. Ich habe deshalb versucht, durch ein
besonderes Verfahren mich völlig von ihr zu befreien.
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