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Max Wolf: Das Spektrum des Kometen 1911c (Brooks).
Das sind nur die deutlich hervortretenden Bänder. Außer
diesen ist eine größere Anzahl schwächerer Linien und Knoten
angedeutet, die aber nur unsicher aufzufassen gewesen wären.
Der Kern des Kometen gab ein durch die ganze Länge des
Spektrums sich hinziehendes, ziemlich schwaches, kontinuier-
liches Band. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß dasselbe
nur scheinbar einem kontinuierlichen Spektrum gleicht, und das
nahe Zusammentreten zahlreicher Emissionslinien diesen Ein-
druck vortäuscht. Die Stelle der H- und K-Linien ist sicher durch
Emissionslinien völlig überlagert, die ich aber wegen ihrer Kürze
und Schwäche nicht einzustellen wage.
Dieses Kernspektrum reicht auf der sechsstündigen Auf-
nahme von X 5000 bis X 3600. Am hellsten erscheint es bei
X 3950. Es ist oberhalb der Wellenlänge 4740 ganz schwach,
ebenso im Ultravioletten unterhalb von 3860; während die Hellig-
keit in diesem Intervall, also zwischen 4740 und 3860, nur
wenig gegen 3950 zunehmend, ziemlich beträchtlich und gleich-
mäßig ist.
Das hellste Band, hei X 3874, das man gewöhnlich als drittes
Cyanogenband auffaßt, erstreckt sich über die ganze verfügbare
Spaltlänge und über die Vergleichspektren. Dies entspricht am
WALTZ-Retlektor einem Winkclwert von 5 Bogenminuten. Das
betreffende Gas umgab also den Kern des Kometen in einem Um-
kreis von mindestens 5 Bogenminuten oder 113000 km Durch-
messer in ungeminderter Intensität; sicherlich also viel weiter.
Die anderen langen Linien zeigen geringere Ausdehnung.
Ich füge noch bei, daß ich die Gesamthelligkeit des Kometen-
kopfes am 11. September für das Auge gleich derjenigen eines
Sternes 3,7 Größe schätzte.
Königstuhl-Sternwarte, 1911 September 20.
Max Wolf: Das Spektrum des Kometen 1911c (Brooks).
Das sind nur die deutlich hervortretenden Bänder. Außer
diesen ist eine größere Anzahl schwächerer Linien und Knoten
angedeutet, die aber nur unsicher aufzufassen gewesen wären.
Der Kern des Kometen gab ein durch die ganze Länge des
Spektrums sich hinziehendes, ziemlich schwaches, kontinuier-
liches Band. Es ist durchaus nicht ausgeschlossen, daß dasselbe
nur scheinbar einem kontinuierlichen Spektrum gleicht, und das
nahe Zusammentreten zahlreicher Emissionslinien diesen Ein-
druck vortäuscht. Die Stelle der H- und K-Linien ist sicher durch
Emissionslinien völlig überlagert, die ich aber wegen ihrer Kürze
und Schwäche nicht einzustellen wage.
Dieses Kernspektrum reicht auf der sechsstündigen Auf-
nahme von X 5000 bis X 3600. Am hellsten erscheint es bei
X 3950. Es ist oberhalb der Wellenlänge 4740 ganz schwach,
ebenso im Ultravioletten unterhalb von 3860; während die Hellig-
keit in diesem Intervall, also zwischen 4740 und 3860, nur
wenig gegen 3950 zunehmend, ziemlich beträchtlich und gleich-
mäßig ist.
Das hellste Band, hei X 3874, das man gewöhnlich als drittes
Cyanogenband auffaßt, erstreckt sich über die ganze verfügbare
Spaltlänge und über die Vergleichspektren. Dies entspricht am
WALTZ-Retlektor einem Winkclwert von 5 Bogenminuten. Das
betreffende Gas umgab also den Kern des Kometen in einem Um-
kreis von mindestens 5 Bogenminuten oder 113000 km Durch-
messer in ungeminderter Intensität; sicherlich also viel weiter.
Die anderen langen Linien zeigen geringere Ausdehnung.
Ich füge noch bei, daß ich die Gesamthelligkeit des Kometen-
kopfes am 11. September für das Auge gleich derjenigen eines
Sternes 3,7 Größe schätzte.
Königstuhl-Sternwarte, 1911 September 20.