1. Bei meinen ersten Spektralaufnahmen des Ringnebels im
Sternbilde der Leyer (NGC 6720) tiel mir die verschiedene Größe
der Ringe auf, mit welchen sich der Nebel in den verschiedenen
Farben abbildete. Ich habe deshalb auch bereits auf der Ver-
sammlung der Astronomischen Gesellschaft in Wien (1908) dar-
über berichtetd) Ich fasse das Wesentliche zusammen:
Wenn man den Ringnebel durch ein spaltloses Spektroskop
photographiert, so erhält man eine Anzahl nebeneinander ge-
ordneter monochromatischer Bilder des ringförmigen Nebelflecks.
So bekam ich bei einer Belichtung von drei bis vier Stunden am
WALTZ-Reflektor neun oder zehn Ringe, die sich ihrer Farbe
entsprechend nebeneinander ordneten.
Diese Ringe haben nun keineswegs gleichen Durchmesser,
sondern sie sind verschieden groß. Der größte ist etwa doppelt
so groß als der kleinste.
Es liegt auf der Hand, daß diese Erscheinung, wenn ihr
Realität zukommt, von großem Interesse ist, weil durch sie ge-
zeigt wird, daß erstlich die Stoffe, welche die verschiedenen Licht-
strahlen aussenden, in diesem ungeheueren Weltkörper in ver-
schiedenen Niveaus geordnet liegen, und zweitens aus der gegen-
seitigen Lage der Hüllen auf die Natur der Stoffe sowohl, als
auf die in dem Nebelgebilde wirksamen Kräfte ein Rückschluß
nicht unmöglich erscheint.
Ich habe deshalb den Nebelfleck mit verschiedenen Ein-
*stellungen und Belichtungen am spaltlosen Spektroskop, und in
den letzten Jahren auch an dem mit Spalt versehenen Spektroskop
aufgenommen, um Gewißheit über die Erscheinung zu erlangen.
Dies schien um so mehr geboten, als BuRNS mit dem Objekliv-
prisma des CuossLEY-Reflektors der Licksternwarte ^), allerdings
mit sehr kleiner Dispersion, die Beobachtung zu bestätigen nicht
in der Lage war. Es lag ja die Möglichkeit vor, daß durch irgend-
1) V. .J. 8. 43, 983 und A. N. 4305.
b Lick-Obs. 333, 1911.
l*
Sternbilde der Leyer (NGC 6720) tiel mir die verschiedene Größe
der Ringe auf, mit welchen sich der Nebel in den verschiedenen
Farben abbildete. Ich habe deshalb auch bereits auf der Ver-
sammlung der Astronomischen Gesellschaft in Wien (1908) dar-
über berichtetd) Ich fasse das Wesentliche zusammen:
Wenn man den Ringnebel durch ein spaltloses Spektroskop
photographiert, so erhält man eine Anzahl nebeneinander ge-
ordneter monochromatischer Bilder des ringförmigen Nebelflecks.
So bekam ich bei einer Belichtung von drei bis vier Stunden am
WALTZ-Reflektor neun oder zehn Ringe, die sich ihrer Farbe
entsprechend nebeneinander ordneten.
Diese Ringe haben nun keineswegs gleichen Durchmesser,
sondern sie sind verschieden groß. Der größte ist etwa doppelt
so groß als der kleinste.
Es liegt auf der Hand, daß diese Erscheinung, wenn ihr
Realität zukommt, von großem Interesse ist, weil durch sie ge-
zeigt wird, daß erstlich die Stoffe, welche die verschiedenen Licht-
strahlen aussenden, in diesem ungeheueren Weltkörper in ver-
schiedenen Niveaus geordnet liegen, und zweitens aus der gegen-
seitigen Lage der Hüllen auf die Natur der Stoffe sowohl, als
auf die in dem Nebelgebilde wirksamen Kräfte ein Rückschluß
nicht unmöglich erscheint.
Ich habe deshalb den Nebelfleck mit verschiedenen Ein-
*stellungen und Belichtungen am spaltlosen Spektroskop, und in
den letzten Jahren auch an dem mit Spalt versehenen Spektroskop
aufgenommen, um Gewißheit über die Erscheinung zu erlangen.
Dies schien um so mehr geboten, als BuRNS mit dem Objekliv-
prisma des CuossLEY-Reflektors der Licksternwarte ^), allerdings
mit sehr kleiner Dispersion, die Beobachtung zu bestätigen nicht
in der Lage war. Es lag ja die Möglichkeit vor, daß durch irgend-
1) V. .J. 8. 43, 983 und A. N. 4305.
b Lick-Obs. 333, 1911.
l*