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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1911, 27. Abhandlung): Geschichtete Linienemission im Ringnebel — Heidelberg, 1911

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https://doi.org/10.11588/diglit.37298#0004
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Max Wolf:

welche chromatischen Bildabweichungen oder Bcugungserschei
nungen eine Verzeichnung der beobachteten Art zustande kommen
konnte. Gerade aus diesem Grunde hin ich zum Spaltspektroskop
übergegangen, weil sich da die Verhältnisse variieren lassen,
obwohl dazu hei der Lichtschwäche des Objektes recht lange
Belichtungen erforderlich sind.
Eine Aufnahme von ld Stunden 35 Minuten Belichtung, 1910
September 16 bis 25, mit dem Spaltspektrographen gab nun das
gleiche Resultat wie früher die Aufnahmen ohne Spalt. Das
Spektrum erschien als eine Reihe von Doppelpunkten, den Aus-
schnitten des Spaltes aus dem Ring des Nebels entsprechend;
und die Punkte jedes Doppelpunktes lagen in verschiedener Ent-
fernung voneinander, ähnlich wie es auf der beigegebenen Tafel
zu sehen ist. Bei der genannten Aufnahme stand die Kassette
senkrecht zur optischen Achse des Kameraobjektives.
Eine zweite Aufnahme des Nebels am Spaltspektroskop gelang
mir 1911 Juli 5 bis Juli 10 mit 20 Stunden 10 Minuten Belichtung.
Bei dieser Photographie stand die Kassette um 20" geneigt gegen
die Normale zur optischen Achse. Trotzdem hatte die Aufnahme
das gleiche Ergebnis. Dieses Bild habe ich auf der beigegebenen
Tafel in achtfacher Vergrößerung reproduziert. Die begleitenden
Vcrglcichspektren rechts und links rühren von Eisen und Zink her.
Abgesehen von den Schnitten durch den Ring des Nebels
ist das Spektrum des schwachen Zentralsternes als feiner Längs-
strich durch die Mitte deutlich sichtbar. Es ist kontinuierlich.
Durch diese zwei Aufnahmen war die Realität des Phänomens
schon sehr wahrscheinlich. Es konnte aber noch ein Versuch
gemacht werden, der sofort erkennen lassen mußte, oh eine Ver-
zeichnung quer zur Ausdehnung des Spektrums mitspielte. Aus
der Form der Vergleichspektren kann kein Schluß gezogen werden,
denn sie sind nicht vom Teleskopspiegel entworfen. Dieser mußte
vielmehr mitbenutzt werden, wenn man Entscheidung haben
wollte. Ich stellte deshalb das vom Teleskopspiegel entworfene
Bild eines Sternes auf den Spalt des Spektroskopes an jene Stelle,
wo der rechte Rand des Nebels lag, und dann links an die Stelle,
wo der linke Rand des Ringes auf den Spalt fiel. So erhielt ich
zwei lineare Sternspektren, die den Abstand der bildgebenden
Ringstellen des Nebels besaßen. Wenn irgendwelche seitliche
Verzeichnung vorhanden war, so mußte sie sich jetzt an diesen
beiden Spektren zeigen. Sie mußten genau so auseinander und
 
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