Die Entfernung der Sterne. 2 t
die photometrische Vermessung ihrer scheinbaren Helligkeiten
ergaben.
Da zeigte sich, daß die beiden Annahmen nicht aufrecht zu
erhalten waren. Es ergaben sich deutliche Abweichungen, so-
wohl hinsichtlich der Verteilung als der Leuchtkraft. Es muß
eine lokale Anhäufung besonders der schwächeren Sterne in dem
Milchstraßenring vorhanden sein. Die Milchstraße ist nicht allein
durch das Aufeinandersehen weit hintereinander stehender Sterne
gebildet, sondern sie ist wirklich ein Ring, wo Sterne gedrängter
zusammenstehen und besondere Leuchtkraft haben.
Aus den Abweichungen in Verbindung mit der scheinbaren
Verteilung ergab sich dann auch eine Schätzung für die Dimen-
sion des Ringkörpers. Die feststellbare Gesetzmäßigkeit im Ver-
laufe der Sternzahlen erleidet nämlich bei den entferntesten
Sternen eine Unterbrechung, aus der geschlossen werden muß,
daß die Sterne draußen zu Ende gehen.
So fand v. SEELiGER, dem wir fast alle diese Untersuchungen
verdanken, das ganze große Oval so groß, daß die entferntesten
Sterne von. uns nicht weiter als einige tausend Lichtjahre ent-
fernt stehen können. In den inneren Regionen schwimmt als
verschwindender Punkt unser Planetensystem. — Von den
äußersten Sternen erreicht uns jetzt das Licht, das dort vielleicht
vor 10000 Jahren fortgellogen ist.
Was uns am meisten an diesen Resultaten interessiert, ist
das Ergebnis, daß alle sichtbaren Sterne zu einem Haufen zu-
sammengeordnet sind, der sich nach außen nicht fortsetzt. In
10—20000 Lichtjahren Abstand von uns ist wohl kaum irgendein
Stern mehr zu finden. —-
Was ist weiter draußen? Absolute Leere? Oder Enden wir
in weiten Fernen noch andere Riesenbälle ähnlicher Ausdehnung
wie unsere Sterneninsel?
Aus den Forschungen über die Eigenbewegungen der Sterne
ergab sich, wie ich erwähnte, die Wahrscheinlichkeit der Ver-
teilung der Fixsterne in einzelnen Strömen, die zusammen eine
Spirale bilden, deren Arme die Milchstraße ausmachen.
Ähnlichen Rau zeigen aber die fernen Nebelfleckchen, deren
mehr als 300000 rings auf dem Himmelsgrunde zu finden
sind. Fürs Auge am Fernrohr sind sie schwach und unschein-
die photometrische Vermessung ihrer scheinbaren Helligkeiten
ergaben.
Da zeigte sich, daß die beiden Annahmen nicht aufrecht zu
erhalten waren. Es ergaben sich deutliche Abweichungen, so-
wohl hinsichtlich der Verteilung als der Leuchtkraft. Es muß
eine lokale Anhäufung besonders der schwächeren Sterne in dem
Milchstraßenring vorhanden sein. Die Milchstraße ist nicht allein
durch das Aufeinandersehen weit hintereinander stehender Sterne
gebildet, sondern sie ist wirklich ein Ring, wo Sterne gedrängter
zusammenstehen und besondere Leuchtkraft haben.
Aus den Abweichungen in Verbindung mit der scheinbaren
Verteilung ergab sich dann auch eine Schätzung für die Dimen-
sion des Ringkörpers. Die feststellbare Gesetzmäßigkeit im Ver-
laufe der Sternzahlen erleidet nämlich bei den entferntesten
Sternen eine Unterbrechung, aus der geschlossen werden muß,
daß die Sterne draußen zu Ende gehen.
So fand v. SEELiGER, dem wir fast alle diese Untersuchungen
verdanken, das ganze große Oval so groß, daß die entferntesten
Sterne von. uns nicht weiter als einige tausend Lichtjahre ent-
fernt stehen können. In den inneren Regionen schwimmt als
verschwindender Punkt unser Planetensystem. — Von den
äußersten Sternen erreicht uns jetzt das Licht, das dort vielleicht
vor 10000 Jahren fortgellogen ist.
Was uns am meisten an diesen Resultaten interessiert, ist
das Ergebnis, daß alle sichtbaren Sterne zu einem Haufen zu-
sammengeordnet sind, der sich nach außen nicht fortsetzt. In
10—20000 Lichtjahren Abstand von uns ist wohl kaum irgendein
Stern mehr zu finden. —-
Was ist weiter draußen? Absolute Leere? Oder Enden wir
in weiten Fernen noch andere Riesenbälle ähnlicher Ausdehnung
wie unsere Sterneninsel?
Aus den Forschungen über die Eigenbewegungen der Sterne
ergab sich, wie ich erwähnte, die Wahrscheinlichkeit der Ver-
teilung der Fixsterne in einzelnen Strömen, die zusammen eine
Spirale bilden, deren Arme die Milchstraße ausmachen.
Ähnlichen Rau zeigen aber die fernen Nebelfleckchen, deren
mehr als 300000 rings auf dem Himmelsgrunde zu finden
sind. Fürs Auge am Fernrohr sind sie schwach und unschein-