Sitzungsberichte der
Heidelberger Akademie der Wissenschaften

Verhalten der Heliumkanatstrahlen verglichen mit dem der a-Strahlen. 13

Die lonenbeweglichkeit der negativen Ionen in verschiedenen
Gasen gibt ein Maß für die Anlagerungsgeschwindigkeit des Elek-
trons an das Molekül und nur in einatomigen Gasen an das Atom,
also ist auch dies meist nur eine Affinitätsmessung für das
Molekül. Nur im Kanalstrahl gibt die Anlagerung des Elektrons
an das Atom vielleicht stets ein Maß für die elektronegafive
Affinität des Atoms.-o) Die Vorgänge bei der Entstehung der
Kanalstrahlen scheinen uns dagegen für eine Affinitätsschätzung
vorläufig nicht verwendbar.

2°) Doch wäre auch hier noch möglich, daß die elektrostatischen Wir-
kungen des gesamten positiven Jons sich neben der speziellen Affinitäts-
wirkung der einzelnen Valenzstellen geltend machen; denn wir wissen nicht,
ob das im Kanalstrahl neutrale Atom wirklich dem neutralen chemischen
Atom oder ob es nicht doch den Magnetoionen von RlGHI entspricht. Wir
haben seinerzeit nur eine obere Grenze für* den Abstand Ion—Elektron im
neutralen Kanalstrahl geben können (4-10"^ cm), die größer als der Atom-
durchmesser war.