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Dittrich, Max; Eitel, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 2. Abhandlung): Über die Bestimmung des Wassers und der Kohlensäure in Mineralien und Gesteinen durch direktes Erhitzen in Röhren aus geschmolzenem Bergkristall — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37306#0007
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Bestimmung des Wassers u. der Kohlensäure in Mineralien u. Gesteinen. (A. 2) 7

Zur Kontrolle, wie der Apparat funktionierte, wurde zu-
nächst zur Trocknung das Rohr4) auf dem Ofen mit kleinen
Flammen erwärmt, etwas erkalten gelassen und nach Anfügen
der gewogenen Wasserabsorptionsröhre von neuem unter Durch-
leiten eines trockenen Luftstromes 1/2 Stunde lang mit dem Reihen-
brenner erhitzt; das Rohr zeigte nach dem Erkalten und Wiegen
keine Zunahme, ebenso blieb auch das Gewicht eines hinter das
Wasserabsorptionsrohr geschalteten Natronkalkrohres unver-
ändert, ein Zeichen, daß die durchgeleitete Luft kohlensäure-
frei war.
Zur Ausführung des eigentlichen Versuches wurde zunächst
das Rohr wieder durch schwaches Erwärmen und Durchleiten
von trockener Luft vollständig getrocknet, wobei an das Ende
zur Vermeidung von Eindringen feuchter Luft ein Chlorcalcium-
schutzrohr vorgelegt wurde. Nach etwa W ständigem Erwärmen
wurden die Flammen abgedreht und das Rohr fast erkalten
gelassen. Jetzt wurde das Schiffchen mit der abgewogenen Sub-
stanz eingeschoben und nach Anfügen des Wasserabsorptions-
rohres konnte sofort mit dem Erhitzen begonnen werden. Ge-
nügten. nur niedere Temperaturen zur Vertreibung des Wassers,
wie bei Kupfersulfat, Gips usw., so wurde nur eine Flamme
des Reihenbrenners nach der anderen höchstens halbhoch an-
gezündet und das abgegebene Wasser mit fächelnder Flamme oder
auch mit Hilfe heißer Kacheln in das Absorptionsrohr über-
getrieben; dies wurde solange fortgesetzt, bis auch hei etwas
stärkerem Erhitzen keine weitere Wasserabgabe erfolgte. Gab die
Substanz das Wasser schwieriger ah, so wurden sofort etwa
fünf Flammen des Reihenbrenners angezündet und das Rohr
unter Zudecken der Kacheln etwa 1/2 Stunde zum Glühen ge-
bracht. Das ausgetriebene und etwa im Rohr schon kondensierte
Wasser wurde, wie oben beschrieben, in das Absorptionsrohr
übergetrieben. Schließlich wurde das Gebläse in Tätigkeit gesetzt
und die Stelle mit dem Schiffchen 5—10 Minuten auf das heftigste
geglüht. In vielen Fällen konnte man dabei beobachten, wie
jetzt noch weiter Wasser abgegeben wurde. Auch ließ sich das
zuletzt ausgetriebene Wasser gesondert auffangen, wenn man
4) Zur Vermeidung des Entglasens des Rohres ist es empfehlenswert,
dasselbe vor dem jedesmaligen Gebrauch mit einem mit Alkohol befeuchteten
Tuch abzureiben und dann die zu erhitzende Stelle nicht mehr mit den
Händen anzufassen.
 
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