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Dittrich, Max; Eitel, Wilhelm; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 2. Abhandlung): Über die Bestimmung des Wassers und der Kohlensäure in Mineralien und Gesteinen durch direktes Erhitzen in Röhren aus geschmolzenem Bergkristall — Heidelberg, 1912

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https://doi.org/10.11588/diglit.37306#0008
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8 (A. 2)

M. Dittrich und W. Eitel:

vor dem Erhitzen mit dem Gebläse erst das Rohr nach Abdrehen
der Flammen des Reihenbrenners erkalten ließ und das Ab-
sorptionsrohr wog, es dann wieder vorlegte und nun erst mit
dem Gebläse erhitzte. Die Gewichtsabnahme des Schiffchens
mit der Substanz dient zur Feststellung des Glühverlustes.
Die auf diese Weise erhaltenen Zahlen stimmen, wie aus der
Tabelle I zu ersehen ist, bei einer großen Zahl der untersuchten
Mineralien meist gut mit den nach der verbesserten SiPöcz'schen
Methode erhaltenen überein, bei einigen Mineralien wie Horn-
blende usw. erhält man nach SiPöcz jedoch stets höhere Zahlen.
Für Gesteine ist die Methode ebenfalls nicht immer anwend-
bar, da in manchen Fällen zu niedrige Werte erhalten wurden.
Es ist dies überall dort der Fall, wo in Gesteinen sehr schwer
ihr Wasser abgebende Mineralien wie Epidot, Glimmer, Horn-
blende usw. enthalten sind; diese letzteren werden durch die
übrige Gesteinsmasse umhüllt und können nicht direkt der
schärfsten Glühhitze ausgesetzt werden. Besonders charakte-
ristisch für dieses Verhalten ist das Gestein 4, in welchem er-
hebliche Mengen Epidot und Glimmer enthalten sind; obwohl
beide allein erhitzt ihr Wasser vollständig abgeben, gelingt es
nicht, dasselbe völlig auszutreiben, wenn diese Mineralien von Ge-
steinsmasse umhüllt werden.
Die Möglichkeit, das Quarzrohr sehr stark erhitzen zu können,
legte die Wahrscheinlichkeit nahe, die obige Vorrichtung auch
zur Bestimmung der Kohlensäure in Mineralien benutzen
zu können. Die Versuchsanordnung war die gleiche, nur wurden
zwischen dem Wasserabsorptions- und dem Schutzrohr noch zwei
mit Natronkalk gefüllte U-Röhren eingeschaltet. Um einen Prüf-
stein der Methode zu haben, wurde gleich dasjenige Alineral in den
Kreis der Untersuchungen gezogen, welches am schwierigsten
die Kohlensäure vollständig abgibt, nämlich der Calcit. Es zeigte
sich (Tabelle II), daß es selbst bei längerem Erhitzen mit vollster
Gebläseflamme nicht möglich war, die COg völlig zu entfernen;
wurde dagegen das Calcitpulver mit der doppelten Menge (kohlen-
säurefreiem) Quarzpulvers gemischt und erhitzt, so erhielt man
die richtigen COg-Werte. Offenbar wird durch die Beimischung
des Quarzpulvers der Calcit aufgelockert, so daß die COg leichter
entweichen kann, und er ist so, da ein Zusammenschmelzen
nicht stattfindet, der Einwirkung der Hitze leichter zugänglich
als wenn er nur allein in dichter Masse sich im Schiffchen be-
 
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