Bestimmung des Wassers u. der Kohlensäure in Mineralien u. Gesteinen. (A. 2) 11
Ein solcher elektrischer Widerstandsofen läßt sich aber auch
mit Vorteil für die Wasserbestimmung nach SiPOcz verwenden.
Die Beschickung des Schiffchens und der Quarzglasröhre erfolgt
wie früher beschrieben. Man schaltet anfangs den vollen Wider-
stand ein und erreicht dadurch in etwa 20 Minuten eine Tem-
peratur von 850—900'Q dabei sintert die Soda mit dem Gesteins-
pulver zusammen. Nach etwa 14 Stunde geht man etwa 10—15
Minuten auf 1000—1050°; bei dieser Temperatur schmilzt die
Soda vollständig und der Aufschluß der Substanz erfolgt. Die
Temperaturmessung braucht nicht jedesmal mit dem Thermo-
element zu erfolgen, es genügt, wenn man sich am Widerstand
Marken anbringt, welche ungefähr den gewünschten Temperaturen
entsprechen, oder auch die Amperezahl am Amperemeter ab-
liest. Der Ofen wird hei diesem Versuch selbstverständlich ziem-
lich warm, die Asbest-Schutzhülle läßt sich aber bequem noch
mit der Hand anfassen; die lästige Hitzewirkung wie beim Gas-
ofen oder Gasgebläse ist in keiner Weise zu spüren, man kann
die Bestimmung auf jedem Tisch ohne Schutzvorrichtung aus-
führen. Auch werden die Quarzglasröhren dabei nicht so stark
angegriffen wie im Gasofen.
Aus allen diesen Versuchen geht hervor, daß die Anwendung
des elektrisch heizbaren Platin-Widerstandsofens für die Bestim-
mung des Wassers und der Kohlensäure in Mineralien und Ge-
steinen einen ganz erheblichen Fortschritt bedeutet.
Für manche Zwecke erschien es wünschenswert, einen Wider-
stand zu besitzen, welcher auch schon die Einstellung auf niedere
Temperaturen gestattet. Es wurde deshalb auf unsere Veran-
lassung von Heraeus ein solcher Widerstand angefertigt, mit
wmlchem es möglich war, hei Einschaltung des vollen Wider-
standes nur auf 500^ zu kommen und von da durch allmähliche
Ausschaltung des Widerstandes langsam höher zu gehen, und
jede beliebige Temperatur bis beinahe 1400° ist konstant zu
erhalten. Dadurch dürfte die Möglichkeit gegeben sein, wasser-
haltige Mineralien daraufhin zu untersuchen, hei welcher Tem-
peratur sie das Wasser abgeben, ob sie dasselbe auf einmal
verlieren oder ob die Abgabe zum Teil bei niederer Temperatur,
zum Teil erst hei stärkerer Hitze erfolgt, ob also das Wasser
nur locker gebunden oder fest mit dem Molekül als QH-Gruppe
bzw. H-Atom vereinigt ist. Diese Versuche, welche nur unter
Anwendung eines elektrischen Widerstandsofens und eines zur
Ein solcher elektrischer Widerstandsofen läßt sich aber auch
mit Vorteil für die Wasserbestimmung nach SiPOcz verwenden.
Die Beschickung des Schiffchens und der Quarzglasröhre erfolgt
wie früher beschrieben. Man schaltet anfangs den vollen Wider-
stand ein und erreicht dadurch in etwa 20 Minuten eine Tem-
peratur von 850—900'Q dabei sintert die Soda mit dem Gesteins-
pulver zusammen. Nach etwa 14 Stunde geht man etwa 10—15
Minuten auf 1000—1050°; bei dieser Temperatur schmilzt die
Soda vollständig und der Aufschluß der Substanz erfolgt. Die
Temperaturmessung braucht nicht jedesmal mit dem Thermo-
element zu erfolgen, es genügt, wenn man sich am Widerstand
Marken anbringt, welche ungefähr den gewünschten Temperaturen
entsprechen, oder auch die Amperezahl am Amperemeter ab-
liest. Der Ofen wird hei diesem Versuch selbstverständlich ziem-
lich warm, die Asbest-Schutzhülle läßt sich aber bequem noch
mit der Hand anfassen; die lästige Hitzewirkung wie beim Gas-
ofen oder Gasgebläse ist in keiner Weise zu spüren, man kann
die Bestimmung auf jedem Tisch ohne Schutzvorrichtung aus-
führen. Auch werden die Quarzglasröhren dabei nicht so stark
angegriffen wie im Gasofen.
Aus allen diesen Versuchen geht hervor, daß die Anwendung
des elektrisch heizbaren Platin-Widerstandsofens für die Bestim-
mung des Wassers und der Kohlensäure in Mineralien und Ge-
steinen einen ganz erheblichen Fortschritt bedeutet.
Für manche Zwecke erschien es wünschenswert, einen Wider-
stand zu besitzen, welcher auch schon die Einstellung auf niedere
Temperaturen gestattet. Es wurde deshalb auf unsere Veran-
lassung von Heraeus ein solcher Widerstand angefertigt, mit
wmlchem es möglich war, hei Einschaltung des vollen Wider-
standes nur auf 500^ zu kommen und von da durch allmähliche
Ausschaltung des Widerstandes langsam höher zu gehen, und
jede beliebige Temperatur bis beinahe 1400° ist konstant zu
erhalten. Dadurch dürfte die Möglichkeit gegeben sein, wasser-
haltige Mineralien daraufhin zu untersuchen, hei welcher Tem-
peratur sie das Wasser abgeben, ob sie dasselbe auf einmal
verlieren oder ob die Abgabe zum Teil bei niederer Temperatur,
zum Teil erst hei stärkerer Hitze erfolgt, ob also das Wasser
nur locker gebunden oder fest mit dem Molekül als QH-Gruppe
bzw. H-Atom vereinigt ist. Diese Versuche, welche nur unter
Anwendung eines elektrischen Widerstandsofens und eines zur