S (A. 3)
Max Wolf: Das Spektrum des Andromedanebels.
das mit dem Nebelspektrum gleiche Intensität besaß., da erkannte
ich sofort in demselben ähnliche helle Linien an den gleichen
Stellen. Es waren die Stellen zwischen den Absorptionsbändern,
die durch den Kontrast mit diesen besonders hell erscheinen.
Die große, für den Nebel nötige Spaltweite verstärkt die Erschei-
nung, die ja nicht, neu ist. Ich habe die Wellenlängen dieser
täuschenden Stellen im Mondspektrum gemessen und in der
zweiten Rubrik obiger Tabelle neben die Nebellinien gestellt. Man
sicht die vollständige Übereinstimmung.
Ich kann also nur die Angabe von FATH bestätigen, daß
das Spektrum des Andromedanebels keine hellen Linien
besitzt.
3. Als die hellste Stelle im Spektrum des Andromedanebels
gibt FATH für seine Bilder die Wellenlänge 4640 an.
Dei meinen Aufnahmen liegt das Maximum bei der Wellen-
länge 4530 AH.
Die Abweichung kann wohl nur durch die Verschiedenheit
der benutzten Platten und Optik verursacht sein. Ich stellte mit
dem gleichen Spektrographen durch Variieren von Belichtung
und von Spaltweite verschiedene Reihen von Spektren des Mondes
und der Capella her. Die Platten waren der gleichen Emulsion
entnommen und wurden mit dem nämlichen Entwickler hervor-
gerufen wie die Aufnahmen des Nebels.
Wähle ich aus den Serien jene Bilder heraus, die im Maximum
des Spektrums gleiche Schwärzung wie beim Nebelspektrum be-
sitzen, dann haben auch sie die Stelle größter Schwärzung unge-
fähr bei der nämlichen Wellenlänge.
Sowohl das Spektrum des Mondes (Sonne) als dasjenige
der Capella. zeigen bei dem benutzten Apparat und derselben
Plattensorte ihre größte Intensität ungefähr um X 450 pp. Bei
Capella liegt das Maximum etwas gegen Violett, bei der Sonne
wohl genau an der gleichen Stelle wie beim Nebel.
Der Anstieg der drei Intensitätskurven ist verschieden. Ich
wage aber noch keinen Schluß aus dieser Beobachtung zu ziehen
und werde bei anderer Gelegenheit darauf zurückkommen.
Königstuhl-Sternwarte, 1912 März 15.
C. F. Winterschc Buchdruckerei.
Max Wolf: Das Spektrum des Andromedanebels.
das mit dem Nebelspektrum gleiche Intensität besaß., da erkannte
ich sofort in demselben ähnliche helle Linien an den gleichen
Stellen. Es waren die Stellen zwischen den Absorptionsbändern,
die durch den Kontrast mit diesen besonders hell erscheinen.
Die große, für den Nebel nötige Spaltweite verstärkt die Erschei-
nung, die ja nicht, neu ist. Ich habe die Wellenlängen dieser
täuschenden Stellen im Mondspektrum gemessen und in der
zweiten Rubrik obiger Tabelle neben die Nebellinien gestellt. Man
sicht die vollständige Übereinstimmung.
Ich kann also nur die Angabe von FATH bestätigen, daß
das Spektrum des Andromedanebels keine hellen Linien
besitzt.
3. Als die hellste Stelle im Spektrum des Andromedanebels
gibt FATH für seine Bilder die Wellenlänge 4640 an.
Dei meinen Aufnahmen liegt das Maximum bei der Wellen-
länge 4530 AH.
Die Abweichung kann wohl nur durch die Verschiedenheit
der benutzten Platten und Optik verursacht sein. Ich stellte mit
dem gleichen Spektrographen durch Variieren von Belichtung
und von Spaltweite verschiedene Reihen von Spektren des Mondes
und der Capella her. Die Platten waren der gleichen Emulsion
entnommen und wurden mit dem nämlichen Entwickler hervor-
gerufen wie die Aufnahmen des Nebels.
Wähle ich aus den Serien jene Bilder heraus, die im Maximum
des Spektrums gleiche Schwärzung wie beim Nebelspektrum be-
sitzen, dann haben auch sie die Stelle größter Schwärzung unge-
fähr bei der nämlichen Wellenlänge.
Sowohl das Spektrum des Mondes (Sonne) als dasjenige
der Capella. zeigen bei dem benutzten Apparat und derselben
Plattensorte ihre größte Intensität ungefähr um X 450 pp. Bei
Capella liegt das Maximum etwas gegen Violett, bei der Sonne
wohl genau an der gleichen Stelle wie beim Nebel.
Der Anstieg der drei Intensitätskurven ist verschieden. Ich
wage aber noch keinen Schluß aus dieser Beobachtung zu ziehen
und werde bei anderer Gelegenheit darauf zurückkommen.
Königstuhl-Sternwarte, 1912 März 15.
C. F. Winterschc Buchdruckerei.