Metadaten

Becker, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 4. Abhandlung): Über die lichtelektrische Ermüdung — Heidelberg, 1912

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37308#0025
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über die iichtelektrische Ermüdung.

(A. 4) 25

lieh, solange sie noch von einer relativ* dicken Fitissigkeitsschicht
bedeckt war, nur geringe Empfindlichkeit. Diese nahm aber zu,
offenbar in dem Maße, in dem zunehmende Reduktion der Schicht-
dicke infolge Eintrocknung erfolgte, erreichte nach einiger Zeit
ein Maximum, wohl dünnster noch feuchter Schicht entsprechend,
um bei weiterer Trocknung wieder merklich abzunehmen. Dieser
letzte Gang würde der Ermüdungszunahme nach Entfernen der
Feuchtigkeit entsprechen, wie sie für alle Fälle der normalen Er-
müdung beobachtet war. Erneutes Flindurchleiten feuchter Luft
brachte auch im gegenwärtigen Fall eine starke Empfindlichkeits-
steigerung hervor. Die Reproduktion der Ermüdungserscheinung
ist damit als gelungen zu bezeichnen. Daß die betrachteten Am-
moniumsalze mit den gewöhnlichen Ermüdungsschichten die
Eigenschaft großer Wasserempfindlichkeit teilen, ist ohnedies eine
bekannte Tatsache. Diese Eigenschaft kommt auch namentlich
dem Ammoniumsalz der Carbaminsäure zu, dessen Auftreten
vielleicht ebenfalls anzunehmen ist.
12. Untersuchungen in kältegereinigtem Gas. — Nach-
dem die Untersuchung soweit geführt war, mußte es von Wert
sein, die gewonnenen Vorstellungen auch von der entgegenge-
setzten Seite her, nämlich durch die Feststellung des Empfind-
lichkeitsganges in möglichst dainpffreiem Gas, zu prüfen. Es
war dazu notwendig, die Untersuchungsräume von allen reaktions-
fähigen Eestandteiien soweit wie möglich frcizuhallen. Ein Mittel
hierzu war die Kondensierung der die Luft begleitenden Dämpfe
durch tiefe Temperatur.
Diese Untersuchung erfolgte in zwei durch die Größe der
für die Elimination des Dampfeinflusses aufgewandten Sorgfalt
sich unterscheidenden Stufen.
a) Kühlung mit fester Kohlensäure: Der hierfür be-
nutzte Apparat war der bereits früher (Fig. 1) angegebene. Die
dem Freien entnommene oder in mehreren Fällen von einer Eombe
gelieferte Luft passierte zunächst zwei Türme mit Chlorcalcium
und Phosphorsäure, darauf zwei mit kleinen Asbestfiltern kom-
binierte Kühlspiralen, die in einer Mischung von fester Kohlen-
säure und Alkohol standen, und trat dann bei G in den Unter-
suchungsraum ein. Dieser besaß ein Ansatzgefäß K, das eben-
falls in die genannte Kältemischung eingetaucht war. Ais Metall-
platte wurde meist Kupfer benutzt, das vor jedem Versuch frisch
geschmirgelt, wurde. Die Dclichtung geschah immer erst dann,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften