Metadaten

Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1912, 8. Abhandlung): Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen, 4: Über weitere flüchtige Aldehyde der Hainbuchenblätter — Heidelberg, 1912

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37312#0008
License: Free access  - all rights reserved
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
8 (A. 8)

Theodor Curtius und Hartwig Franzen:

Analyse von Fraktion 7.
0,5954 g Substanz verbrauchten 64,8 ccm njiO-NaOH
0,5368 g Silbersalz gaben 0,3993 g Ag
Gef. 55,74 Ag. Ber. f. buttersaures Silber 55,35 üo Ag
Diese Fraktion besteht aus reiner Buttersäure.
Wie aus der fraktionierten Destillation und der Analyse der
einzelnen Fraktionen hervorgellt, besteht das Säuregemisch aus
großen Mengen Essigsäure und einer kleinen Menge Buttersäure.
Propionsäure ist nicht oder nur in Spuren vorhanden. Über die
Natur der Buttersäure, welche sich zum größten Teil unter den in
Äther löslichen Säuren findet, soll später berichtet werden.
Die in dem Säuregemisch aufgefundene Essigsäure ist
durch Oxydation von ursprünglich vorhandenem Acet-
aldehyd mit Silberoxyd entstanden; es kommen also in
den H a i n b u c h e n b 1 ä 11 e r n verhältnismäßig reichliche
Mengen Acetaldehyd vor.
Acetaldehyd ist schon verschiedentlich in Pflanzen nachgewiesen
worden. So ist es von SciiiMMEL und CoP) in den ersten Anteilen
des Kampferöles aufgefunden worden. Ferner kommt er im
Kümmelöl ö, im Anisöl Ö und im VeilchenwurzelöP) vor. GiLDEMEisTER
und SrErriANÜ fanden ihn im Rosmarinöl anf und PowER und
KLEBER ü im amerikanischen Pfefferminzöl.
Vielleicht ist Acetaldehyd auch noch in einigen anderen äthe-
rischen Ölen vorhanden. Oprrz trennte aus dem ätherischen Öl
des Sabadillsamens die Aldehyde mit Bisulht ab, setzte sie wieder
in Freiheit und führte sie in die entsprechenden Säuren über. Aus
der Analyse der Baryumsalze schloß er, daß in dem Gemisch die
Aldehyde der Fettreihe vom Formaldehyd bis zum Butyraldehyd
vorliegen. SEMMLER^) konnte im Bärlauchöl einen äußerst niedrig
siedenden Aldehyd nachweisen, dessen Natur jedoch nicht näher
bestimmt wurde. Ferner konnte AuBERT^) im Schafgarbenöl einen
niedrig siedenden Aldehyd auffinden, ohne jedoch seine Natur näher
zu bestimmen.

9 Geschäftsberichte 1888, II, 8. — 9 Geschäftsberichte 1889, I, 8.
9 „ 1899,11,33.-9 „ 1908,11,63.
9 Archiv d. Pharmazie 335, 587. — 9 Archiv ch Pharmazie 333 (1894), 639.
19 „ „ „ 339, 375. — ") Lieb. Ann. 341,90.
*9 Journ. of. the amer. ehern. Söc. 34 (1903), 778; Chem. Zentralblatt 1903,
11,798.
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften