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Darapsky, August Joseph [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 10. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 1: Über die Einwirkung von Hydrazinhydrat auf d- bwz. l-Phenyl-chlor-essigsäure — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37352#0005
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Über optisch aktive Hydrazinosäuren. I.

(A. 10)5

auch mit der der entsprechenden Oxysäure, der Mandelsäure,
([ct]2o= -]- bzw. — 157° in wässeriger Lösung) fast genau über-
einstimmt.
<7- und LHydrazinophenylessigsäure kristallisieren aus
Wasser in silberglänzenden Blättchen und schmelzen bei 183 bis
184°, während der Schmelzpunkt der racemischen Säure bei
188—189° gefunden wurde. Durch Kondensation der beiden op-
tischen Isomeren mit Benzaldehyd wurden aktive Benzal-
verbindungen, CgHs-GHhN-NH-CH^gHJ-COgH, gleicher
Drehungsrichtung gewonnen; diese bildeten, aus verdünntem
Alkohol umkristallisiert, feine Nadeln vom Schmelzpunkt 136
bis 138°, während die <7,LVerbindung bei 150° schmilzt.
Man hat somit nachstehende Beziehungen:
(7-Phenylchloressigsäure LPhenylchloressigsäure
1 1
LHydrazinophenylessigsäure tü-Hydrazinophenylessigsäure
I !
LBenzalhydrazinophenylessigsäure d-Benzalhydrazinophenylessigsäure.
Wenn es auch nach dem Vorigen überaus wahrscheinlich
war, daß die so durch Umsetzung von aktiver Phenylchloressig-
säure mit Hydrazin gewonnenen (7- und LHydrazinophenylessig-
säuren als optisch rein zu betrachten sind, so schien es doch
erwünscht, noch auf anderem Wege die Richtigkeit dieser An-
nahme zu beweisen. Wie in der 2. Mitteilung näher gezeigt
werden soll, wurde dieser Beweis dadurch erbracht, daß es ge-
lang, ausgehend von racemischer Hydrazinophenylessigsäure,
durch Spaltung der Benzalverbindung eine rLBenzalhydrazino-
phenylessigsäure darzustellen, deren spez. Drehung mit der
obiger (LBenzalverbindung genau übereinstimmte.
Experimentettes.
Spaltung der <7,LPhenyl-chlor-essigsäure, GgHg-GHCl-GOgH.
Die nötige r^APhenylchloressigsäure wurde nach den An-
gaben von BiscHOFF und WALDEN^) aus Alandeisäure und Phos-
phorpentachlorid dargestellt; dabei entsteht zunächst Phenyl-
chloressigsäurechlorid, das alsdann durch Schütteln mit Wasser
in die freie Säure übergeführt wird.
Die Spaltung der ^,LPhenylchloressigsäure wurde nach dem

1 A. 279, 122 (1894).
 
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