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Darapsky, August Joseph [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 10. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 1: Über die Einwirkung von Hydrazinhydrat auf d- bwz. l-Phenyl-chlor-essigsäure — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37352#0007
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Uber optisch aktive Hydrazinosäuren. I. (A. 10) 7
Racemkörper enthält, tritt das Erstarren langsam und unvoll-
kommen ein.
Zur ersten Darstellung des Morphinsalzes bediente ich
mich gewöhnlichen 96prozentigen Alkohols; bei allen folgenden
Versuchen wurde dagegen absoluter Alkohol angewandt.
Die Lösung wurde am Rücktlußkühler unter fortwährendem
Schütteln in Erlenmeyer-Kolben vorgenommen und diese als-
dann, locker verschlossen, bei Zimmertemperatur stehen ge-
lassen. Es wurden stets nur 10 g Säure auf einmal verarbeitet,
dagegen wurden die aus 2—4 Ansätzen gewonnenen Salz-
mengen zum Teil gemeinsam zerlegt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der nachfolgenden Tabelle I zusammengestellt: Spalte I
der Tabelle enthält die Nummer des betreffenden Versuches. In
Spalte II ist die Temperatur des Wasserbades, in dem die
Lösung vorgenommen wurde, und in Spalte III die erforderliche
Zeit angegeben. Aus IV bzw. V sind die bei der Kristallisation
herrschenden Eedingungen zu ersehen, wobei allerdings die
Schwankungen der Zimmertemperatur nicht berücksichtigt sind.
Da die Geschwindigkeit der Kristallbildung außer von der Tem-
peratur auch von der Größe des angewandten Gefäßes abhängig
ist, findet sich bei den späteren Versuchen in Spalte VI auch
der Eodendurchmesser der betreffenden Erlenmeyer angegeben.
In den Spalten VII, VIII und IX sind dann die erhaltenen
Mengen Morphinsalz und Säure sowie deren spez. Drehung ver-
zeichnet. Zur Eestimmung der letzteren war die Säure gut auf
Ton abgepreßt und im Vakuum getrocknet, aber nicht besonders
auf Gewichtskonstanz geprüft; zur Untersuchung diente eine
durchschnittlich 2prozentige Eenzollösung in einem gewöhn-
lichen 1 dm-Rohr (ohne Wassermantel).
Die auffälligen Schwankungen der ersten 9 Versuche sind,
von dem 1. abgesehen, der mit gewöhnlichem Alkohol aus-
geführt wurde, dadurch zu erklären, daß die Lösung des Mor-
phins bei zu niederer Temperatur vorgenommen wurde;
dies ist einmal unbequem, da man dann längere Zeit bis zu
40 und 60 Minuten erhitzen muß, und hat weiter den noch viel
größeren Nachteil, daß sich beim Erkalten das Salz meist zu
rasch und in klein kristallinischer Form abscheidet. In diesem
Fall aber erhält man stets Säuren von nur geringer Drehung.
Interessant ist, daß Vers. 1 eine so stark links drehende Säure
ergab, während bei Vers. 6, obwohl absichtlich mit dem Salz
 
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