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Darapsky, August Joseph [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 10. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 1: Über die Einwirkung von Hydrazinhydrat auf d- bwz. l-Phenyl-chlor-essigsäure — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37352#0010
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10(A. 10)

August Darapsky:

einer LSäure geimpft wurde, eine d-Säure mittlerer Drehung
erhalten wurde. Ähnlich auffallende Beobachtungen haben
übrigens auch Mc IvENZiE und CLOUGH + mitgeteilt. Über das
gute Gelingen der Spaltung gibt außer der Art der Abscheidung
-— das Salz muß nach dem Impfen erst nach ca. 1—2 Stunden
auszufallen beginnen in kompakten, körnigen Kristallen — vor
allem die Menge des Salzes Aufschluß, die am besten 6,5—7 g
beträgt; man muß darum zur richtigen Zeit abfiltrieren, d. h. im
Winter früher als im Sommer (die Vers. 39—51 waren im De-
zember, die Vers. 75—86 dagegen Ende Juni angestellt). Auch
bei Anwendung größerer Gefäße (vgl. besonders Vers. 58—63)
erfolgt die Kristallbildung leicht zu rasch; am besten haben
Erlenmeyer mit 7,5 bis höchstens 8,5 cm Bodendurchmesser
sich bewährt.
Ist ein Ansatz weniger gut verlaufen, was ja schon unmittel-
bar am Aussehen und an der Menge des Morphinsalzes zu er-
kennen ist, so wird das Produkt am besten nochmals aus abso-
lutem Alkohol umkristallisiert. Eine noch viel Racemkörper ent-
haltende Säure läßt sich nämlich durch Kristallisation aus
Petroläther nicht reinigen; so wurden aus einem sich folgender-
maßen zusammensetzenden Säuregemenge (11,7 g):
dbSäure: 1,7 g 2,6 g 5,0 g 2,4 g
[c+ :+127,1° +112,20 +115,50 ^9^0
durch Lösen in 200 ccm Petroläther und zweitägiges Stehen-
lassen 6,5 g einer schön kristallisierten Säure erhalten, deren
Drehung aber beträchtlich geringer war: [c+ = + 59,6° in 2pro-
zentiger Benzollösung. Derartige Rohprodukte von nur geringer
Drehung werden zweckmäßig von neuem in alkoholischer
Lösung halb mit Morphin neutralisiert. Will man durch direkte
Kristallisation der rohen Säure zu Produkten von höherer
Drehung gelangen, so darf man dabei keine Säure anwenden,
deren spez. Drehung unter ungefähr +160° liegt.
Die reine Säure zeigte den F. P. 60—61° und lieferte bei der
optischen Bestimmung folgenden Wert:
0,1974 g Substanz. 8,9274 g Gewicht der Benzollösung.
Drehung im 1 dm-Rohr bei 20° und Natriumlicht 3,75° nach
rechts.

") 80c. 35, 783-784 (1909).
 
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