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Darapsky, August Joseph [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 10. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 1: Über die Einwirkung von Hydrazinhydrat auf d- bwz. l-Phenyl-chlor-essigsäure — Heidelberg, 1913

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37352#0012
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12(A. 10)

August Darapsky:

Versuche, das stark braun gefärbte Filtrat der zweiten
Kristallisation des Morphinsalzes weiter auf aktive Säure zu
verarbeiten, führten zu keinem Erfolg. Wohl aber kann man das
darin noch enthaltene Morphin durch Abdestillieren des Al-
kohols zurückgewinnen. Das sich hierbei zunächst abschei-
dende braune Produkt wird von Zeit zu Zeit abfiltriert, ge-
sammelt und gemeinsam mit verdünnter Schwefelsäure zerlegt;
die schwefelsaure Lösung wird durch mehrmaliges Ausschütteln
mit Äther von Phenylchloressigsäure und braunen Zersetzungs-
produkten befreit und dann mit Ammoniak versetzt, bis die
Flüssigkeit schwach danach riecht, wobei das Morphin, aller-
dings noch stark braun gefärbt, ausfällt.
Aus dem schließlich noch übrigen, tief dunklen Filtrat vom
Morphinsalz wurden bei Vers. 75—86 die letzten Spuren Al-
kohol durch Erwärmen im Vakuum auf 40—50° entfernt. Die so
erhaltene zähe, braune Masse zeigte den charakteristischen,
scharfen Geruch des Phenylchloressigesters und löste sich beim
Schütteln mit Äther zum größten Teil auf. Die braunen ätheri-
schen Auszüge wurden zuerst mit verdünnter Sodalösung, dann
mit Wasser gewaschen und über Natriumsulfat getrocknet.
Beim Abdestillieren des Äthers hinterblieb ein dunkles Öl, das
unter 12 mm Druck bei 137,5—140° als farblose, klare Flüssig-
keit überging. Diese zeigte alle Eigenschaften des Phenyl-
chlor essigesters und erwies sich bei der polarimetrischen
Untersuchung als optisch aktiv: Im 1 dm-Rohr drehte der
Ester bei 20° und Natriumlicht 19,98° nach links. Die in den
Filtraten vom Morphinsalz der (USäure enthaltene USäure hatte
sich somit durch das lange Stehen und nachfolgende Erhitzen
mit Alkohol teilweise in ihren Äthylester verwandelt.
Die aus den Vers. 52—74 erhaltenen 9,8 g rohe Säure
([ot]p= —162,2°) wurden nunmehr durch zweimalige Kristalli-
sation aus Petroläther gereinigt; so wurden 4,8 g der reinen
Säure erhalten.
0,20912 g Substanz. Konzentration der Benzollösung —2,092.
Drehung im 1 dm-Rohr bei 20° und Natriumlicht 3,99° nach
links.
[a]g) = — 190,97".
Mc KENZiE und CLOUGiRs) fanden [a]^ = — 191° (Konzen-
tration der Benzollösung — 3,345).

23) Soc. 53, 820 (1908).
 
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