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Darapsky, August Joseph [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 12. Abhandlung): Über optisch aktive Hydrazinosäuren, 3: Umwandlung der d- bzw. l-Hydrazono-phenyl-essigsäure: ein Beitrag zur Kenntnis der Weldenschen Umkehrung — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37371#0006
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6(A.12)

August Darapsky:

LHydrazinophenylessigsäureäthylesters, indem aus diesem mitteist
Chlor in salzsaurer Lösung ein allerdings nur sehr schwach
drehender hPhenylchloressigester erhalten wurde.
Nach obigen Versuchen scheint zum Studium derartiger op-
tischer Kreisprozesse die Hydrazinophenylessigsäure nur wenig
geeignet zu sein. Man geht wohl nicht fehl in der Annahme,
daß die Racemisation auch hier durch die Nachbarschaft des
Phenyls in ähnlicher Weise gefördert wird, wie dies nach
früheren Beobachtungen von E. FiscHER und WEicuHOLD^) bei
den Umwandlungen der entsprechenden Aminophenylessigsäure
der Fall ist. Ich habe darum die Darstellung anderer optisch
aktiver Hydrazinosäurcn in Angriff genommen, bei denen diese
Komplikation wegfällt, und hoffe bald darüber berichten zu
können.
ExperimenteHes.
d-Hydrazino-phenyl-essigsäure-äthylester-
Chlorhydrat, HCl, NH^NH-CH^HJ-CO^C^.
Reine ^-Hydrazinophenylessigsäure wird mit einer Mischung
gleicher Volumteile absoluten Alkohols und kalt gesättigter
absolut-alkoholischer Salzsäure (je 5 ccm auf 1 g Säure) in
einem Einschliffkolben auf dem Wasserbad am Rückflußkühler
20 Minuten zum Sieden erhitzt. Schon nach etwa 5 Minuten ist
alle Säure gelöst. Die alkoholische Lösung wird noch warm in
eine Kristallisierschalc ausgegossen und in den Exsikkator ge-
stellt; beim Erkalten scheidet sich der salzsaure Ester als
weißer Kristallbrei ab. Man läßt noch mehrere Tage im Vakuum
über Schwefelsäure und Kali bis zur völligen Entfernung von
überschüssigem Alkohol und Salzsäure stehen. Zur Reinigung
wurde der rohe Ester in 6 Volumteilen absoluten Alkohols ge-
löst und durch Zugabe von ungefähr 60 Volumina trocknen
Äthers wieder gefällt; der so erhaltene flockige, schneeweiße
Niederschlag bestand aus leichten, feinen Nadeln, die bei 148 bis
150 ° schmolzen, während die racemische Verbindung bereits
bei 140° schmilzt.
0,2796 g Substanz gaben 30.6 ccm N bei 20° und 748 mm.
Ber. für Ci.Hi.tLNgCl (230,58): Gefunden:
N 12,15°/.. 12,27°/..

0 B. 41, 1294 (1908).
 
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