Über neue Turmahnanalysen.
(A. 20) 5
Die erste Analyse bezieht sich auf einen hellbraunen Turmalin
von Ceylon, bestehend aus zwei Kristallbruchstücken, die in der
Farbentönung, im spezifischen Gewicht und in der Lichtbrechung
nur um ein Geringes voneinander abweichen, die aber hier vereinigt
werden mußten, weil auf keine andere Weise von dem kostbaren
Material eine genügende Menge zu beschaffen war. Trotz dieser
Vereinigung genügte der Vorrat nicht, um die Bestimmungen von
Bg Og, Lig 0 und F auszuführen. Indessen ist es höchst wahrschein-
lich, daß die aus der Differenz bestimmte Borsäuremenge den tat-
sächlichen Verhältnissen ziemlich genau entspricht, und daß für
Lithion und Fluor hier keine nennenswerten Beträge einzustellcn
sind. Auch bei der zweiten Analyse mußten mehrere für den gegen-
wärtigen Stand der Turmalinforschung übrigens nicht so wichtige
Bestimmungen unterbleiben, weil es uns an den nötigen Kristall-
mengen fehlte. Die Analyse des Turmalins von Posten Sonjo
wurde infolge der während der Untersuchung einsetzenden
schweren Erkrankung des verstorbenen Prof. DiTTRiCH unter
ganz besonders ungünstigen Verhältnissen ausgeführt. Der Kiesel-
säuregehalt war zuerst zu 37.59% angegeben worden. Eine uns
wünschenswert erscheinende Kontrohbestimmung, die aus Mangel
an Material leider nicht noch einmal bestätigt werden konnte,
ergab 36.36%. Wir wollen daher den Mittelwert aus beiden An-
gaben als den zurzeit richtigsten annchmen%. Auch die ersten
uns mitgeteilten Eisenbestimmungen an diesem ostafrikanischen
Turmalin erweckten Bedenken. Die Ursache für diese Abweichungen
ließ sich diesmal aber tatsächlich ermitteln, denn das der MiT-
scnERLicH'schen Aufschließung unterworfene Pulver war viel zu
grobkörnig angewandt und daher nicht vollständig zersetzt worden.
Der Rückstand in der Aufschlußröhre enthielt noch viel unzer-
setzt.en Turmahn und hierunter noch viele 0.1 mm große Körner.
Es stellte sich denn auch heraus, daß im DiTTRicn'schen Labora-
torium der Prozeß des Beutelns ganz anders vorgenommen worden
war, als er seit BUNSEN üblich und bei so schwer zersetzbaren
Mineralien wie Turmalin unerläßlich ist. Aus Sorge vor einer
9 Es scheint so, ais wenn im DiTTRicn'schen Laboratorium der Si(%-
Gehalt manchmal etwas zu hoch bestimmt worden ist. Wir sehen wenigstens
bei P. REINER [Heidelberger Naturhist. Ver. 12 (1913), 8. 283] eine DiTTRicH-
sche Analyse mit dem sehr hohen SiO^-Gehalt von 37.74%, die auch in der
Summe um 1 % zu hoch ist und diesen Überschuß möglicherweise der fehler-
haften Kieselsäurebestimmung verdankt.
(A. 20) 5
Die erste Analyse bezieht sich auf einen hellbraunen Turmalin
von Ceylon, bestehend aus zwei Kristallbruchstücken, die in der
Farbentönung, im spezifischen Gewicht und in der Lichtbrechung
nur um ein Geringes voneinander abweichen, die aber hier vereinigt
werden mußten, weil auf keine andere Weise von dem kostbaren
Material eine genügende Menge zu beschaffen war. Trotz dieser
Vereinigung genügte der Vorrat nicht, um die Bestimmungen von
Bg Og, Lig 0 und F auszuführen. Indessen ist es höchst wahrschein-
lich, daß die aus der Differenz bestimmte Borsäuremenge den tat-
sächlichen Verhältnissen ziemlich genau entspricht, und daß für
Lithion und Fluor hier keine nennenswerten Beträge einzustellcn
sind. Auch bei der zweiten Analyse mußten mehrere für den gegen-
wärtigen Stand der Turmalinforschung übrigens nicht so wichtige
Bestimmungen unterbleiben, weil es uns an den nötigen Kristall-
mengen fehlte. Die Analyse des Turmalins von Posten Sonjo
wurde infolge der während der Untersuchung einsetzenden
schweren Erkrankung des verstorbenen Prof. DiTTRiCH unter
ganz besonders ungünstigen Verhältnissen ausgeführt. Der Kiesel-
säuregehalt war zuerst zu 37.59% angegeben worden. Eine uns
wünschenswert erscheinende Kontrohbestimmung, die aus Mangel
an Material leider nicht noch einmal bestätigt werden konnte,
ergab 36.36%. Wir wollen daher den Mittelwert aus beiden An-
gaben als den zurzeit richtigsten annchmen%. Auch die ersten
uns mitgeteilten Eisenbestimmungen an diesem ostafrikanischen
Turmalin erweckten Bedenken. Die Ursache für diese Abweichungen
ließ sich diesmal aber tatsächlich ermitteln, denn das der MiT-
scnERLicH'schen Aufschließung unterworfene Pulver war viel zu
grobkörnig angewandt und daher nicht vollständig zersetzt worden.
Der Rückstand in der Aufschlußröhre enthielt noch viel unzer-
setzt.en Turmahn und hierunter noch viele 0.1 mm große Körner.
Es stellte sich denn auch heraus, daß im DiTTRicn'schen Labora-
torium der Prozeß des Beutelns ganz anders vorgenommen worden
war, als er seit BUNSEN üblich und bei so schwer zersetzbaren
Mineralien wie Turmalin unerläßlich ist. Aus Sorge vor einer
9 Es scheint so, ais wenn im DiTTRicn'schen Laboratorium der Si(%-
Gehalt manchmal etwas zu hoch bestimmt worden ist. Wir sehen wenigstens
bei P. REINER [Heidelberger Naturhist. Ver. 12 (1913), 8. 283] eine DiTTRicH-
sche Analyse mit dem sehr hohen SiO^-Gehalt von 37.74%, die auch in der
Summe um 1 % zu hoch ist und diesen Überschuß möglicherweise der fehler-
haften Kieselsäurebestimmung verdankt.