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Wolf, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 22. Abhandlung): Über zwei Wolf-Rayet-Sterne — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37381#0012
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12 (A. 2 2

Max Wolf:

Das dritte Resultat ist die Auffindung der so sehr auffallenden,
dunklen Absorptionslinie
X = 3868 JE,
die eigentlich diese Spektra charakterisiert. Sie findet sich zarter
auch in mehreren anderen Spektren von Wolf-Rayet-Sternen;
auch in den früher (1. c.) von mir mitgeteilten Spektren von
350.4001
35- 4013
36. 3956
Leider kann ich keine plausible Identifizierung der Linie anführen.
Jedenfalls fällt sie sehr nahe auf den Ort der bekannten Nebel-
linie 3868.9.
Das vierte Resultat ist die Festlegung des hellen Emissions-
bandes
X= 3483^
im Ultravioletten. Ich fand diese Emission bei einer ganzen Reihe
von Wolf-Rayet-Sternen. Sie fällt nahe zusammen mit der brech-
barsten Emissionslinie, die ich bei der Nova 2 Geminorum am
19. März 1912 gemessen habe1. Sie ist vielleicht identisch mit
der PALMERschen Nebellinie 345 g, die ich auch in den Spektren
der Milchstraßennebel konstatieren konnte2.
Auf eine weitere Merkwürdigkeit muß noch hingewiesen
werden, die zugleich einen Unterschied zwischen den Spektren
der beiden hier behandelten Wolf-Rayet-Sterne ausmacht. Ver-
gleicht man die beiden Spektren im Stereoskop, so ist man im
ersten Moment überrascht von der Ähnlichkeit derselben; im
nächsten Moment aber wird man noch mehr überrascht durch die
gegenseitige Verlagerung einzelner sich scheinbar entsprechender
Bänder und Linien. Besonders auffallend ist der Anblick um
4688 und 4634. Im Spektrum des Sterns 35.4001 scheint die erste
ein ganzes Stück gegen Rot, die andere noch mehr gegen Violett
verschoben. Das wiederholt sich an verschiedenen Stellen des
Spektrums, deren sicherste ich in obiger Tabelle durch die Marken*
und ** hervorgehoben habe, je nachdem die Linien gegen Rot
oder gegen Violett verschoben erscheinen. Ganz auffallend ist
auch die Verschiebung der charakteristischen Absorptionslinie

1 S.-B. d. Heidelberger Ak. d. Wiss., Abt. A, 1912, Nr. 14, pg. 8.
2 S.-B. d. Heidelberger Ak. d. Wiss., Abt. A, 1910, Nr. 27, pg. 9.
 
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