Über Holmquistit, einen Lithionglaukophan von der Insel Utö. (A. 23) 7
Nach dieser Analyse liegt ein typischer Lithionamphibol vor,
der molekulare Lithiongehalt übertrifft den von Kali plus Natron
um das Dreifache. Meines Wissens ist es das zweite Mineral der
Amphibolfamilie, in dem Lithion in wägbarer Menge nachge-
wiesen ist. Engström4 hat einen lithionhaltigen Richterit
analysiert, der im körnigen Kalk von Langban eingewachsen
und wie die meisten Mineralien von dieser Lokalität manganreich
ist; die Analyse steht unter II. Man sieht auf den ersten Blick die
großen Unterschiede gegenüber I im Gehalt an Sesquioxyden,
Kalk, Lithion usf. Auch hat der hellgelbe nahezu farblose Richterit
ganz andere optische Eigenschaften als unsere Hornblende.Haefcke6
fand in einer Hornblende von Pierrepont 0,22 % Li20; da sich
aber bei einer nachträglichen Untersuchung des zur Analyse ver-
wandten Materials eine Verunreinigung mit Phlogopit ergab,
ist der Lithiongehalt des Amphibols nicht erwiesen.
Die Berechnung und Aufstellung einer Formel für Analyse
I stößt bei unserer Unkenntnis von der Rolle, die das Wasser
resp. der Wasserstoff in Hornblenden spielt, auf große Schwierig-
keiten. Der Wasserstoff kann in der Form H20 in isomorpher
Vertretung von Alkalien oder in der Hydroxylgruppe in einem
iii m ii
Radikal R(OH)2, R(OH)resp R(OH) oder zum Teil in der einen
und andern Form gebunden sein. Es wäre eine dankenswerte
Aufgabe, die Entweichungstemperaturen des Wassers genau fest-
zustellen, es lasen sich in letzterem Fall zwei durch ein Intervall
getrennte Entweichungsperioden erwarten. In älteren Analysen ist
in der Regel nur Glühverlust angegeben, der bei den stark wechseln-
den Mengen von FeO und Fe203 und dem meistens nicht bestimm-
ten Fluorgehalt, ganz wertlos ist. In späteren Analysen ist Wasser
zwar direkt bestimmt, aber hei so niederer Temperatur, daß sein
Wert zu niedrig ist, so fand Penfield6 im Anthophyllit von
Franklin bei Rotglut 0,19 %, beim Erhitzen von dem Gebläse
1,67 % H20. Auch die Bestimmung nach der Sipöcz’schen Me-
thode scheint wenigstens bei älteren Analysen eine sehr unsichere
gewesen zu sein; Berwerth7 fand im Arfvedsonit von Kan-
gerdluarsuk bei zwei Bestimmungen 1,68 und 2,48 % H20, so daß
der angenommene Mittelwert 2,08 % von den Einzelwerten um
0,4 % abweicht, was ungefähr einem Gehalt von 1,4 % Na20
oder 2,1 % K20 entspricht.
Die Bestimmung des H20 bei unserer Analyse wurde im elektri-
Nach dieser Analyse liegt ein typischer Lithionamphibol vor,
der molekulare Lithiongehalt übertrifft den von Kali plus Natron
um das Dreifache. Meines Wissens ist es das zweite Mineral der
Amphibolfamilie, in dem Lithion in wägbarer Menge nachge-
wiesen ist. Engström4 hat einen lithionhaltigen Richterit
analysiert, der im körnigen Kalk von Langban eingewachsen
und wie die meisten Mineralien von dieser Lokalität manganreich
ist; die Analyse steht unter II. Man sieht auf den ersten Blick die
großen Unterschiede gegenüber I im Gehalt an Sesquioxyden,
Kalk, Lithion usf. Auch hat der hellgelbe nahezu farblose Richterit
ganz andere optische Eigenschaften als unsere Hornblende.Haefcke6
fand in einer Hornblende von Pierrepont 0,22 % Li20; da sich
aber bei einer nachträglichen Untersuchung des zur Analyse ver-
wandten Materials eine Verunreinigung mit Phlogopit ergab,
ist der Lithiongehalt des Amphibols nicht erwiesen.
Die Berechnung und Aufstellung einer Formel für Analyse
I stößt bei unserer Unkenntnis von der Rolle, die das Wasser
resp. der Wasserstoff in Hornblenden spielt, auf große Schwierig-
keiten. Der Wasserstoff kann in der Form H20 in isomorpher
Vertretung von Alkalien oder in der Hydroxylgruppe in einem
iii m ii
Radikal R(OH)2, R(OH)resp R(OH) oder zum Teil in der einen
und andern Form gebunden sein. Es wäre eine dankenswerte
Aufgabe, die Entweichungstemperaturen des Wassers genau fest-
zustellen, es lasen sich in letzterem Fall zwei durch ein Intervall
getrennte Entweichungsperioden erwarten. In älteren Analysen ist
in der Regel nur Glühverlust angegeben, der bei den stark wechseln-
den Mengen von FeO und Fe203 und dem meistens nicht bestimm-
ten Fluorgehalt, ganz wertlos ist. In späteren Analysen ist Wasser
zwar direkt bestimmt, aber hei so niederer Temperatur, daß sein
Wert zu niedrig ist, so fand Penfield6 im Anthophyllit von
Franklin bei Rotglut 0,19 %, beim Erhitzen von dem Gebläse
1,67 % H20. Auch die Bestimmung nach der Sipöcz’schen Me-
thode scheint wenigstens bei älteren Analysen eine sehr unsichere
gewesen zu sein; Berwerth7 fand im Arfvedsonit von Kan-
gerdluarsuk bei zwei Bestimmungen 1,68 und 2,48 % H20, so daß
der angenommene Mittelwert 2,08 % von den Einzelwerten um
0,4 % abweicht, was ungefähr einem Gehalt von 1,4 % Na20
oder 2,1 % K20 entspricht.
Die Bestimmung des H20 bei unserer Analyse wurde im elektri-