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Glimme, K.; Koenigsberger, Johann; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 3. Abhandlung): Absorption, Dissoziation und Trägerbildung bei Kanalstrahlen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37344#0005
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Absorption, Dissoziation und Trägerbitdung bei Kanalstrahlen. (A. 3) 5
Verlust von 5—10 Volt im ersten Teil des Atoms setzt beim
Kathodenstrahl von 2,1-10^ die Geschwindigkeit dermaßen herab,
sec.
daß der Kathodenstrahl beim Durchqueren der weiteren Atomteile
schon gehemmt wird. Für den Kanalstrahl würde ein fünf-
maliger Durchquerungsverlust von 11 Volt = 55 Volt, auch bei
nur 30000 Volt Strahlen (v= 1,7-10^; wahres m Rechnung zu
setzendes Potentialgefälle etwa ^, vgl p. 10) erst 0,3^^ Ge-
schwindigkeitsverminderung bedingen, diese wäre bei unserer
Anordnung noch nicht wahrnehmbar. Nach früheren photo-
graphischen Versuchen hätte man etwa m -v als Maß für gleiche
Durchdringlichkeit verschiedener Kanalstrahlen zu nehmend)
Das Stoßmoment wäre also neben der Geschwindigkeitsabhängig-
keit zu berücksichtigen. Ob die durch höhere Geschwindigkeit
bedingte Durchdringlichkeit noch von der Ladung e der Strahlen
(neutral oder positiv) beeinflußt wird, läßt sich aus unseren Ab-
sorptionsversuchen noch nicht sicher entnehmen. Es scheint aber,
daß die positiven Strahlen etwas weniger durchdringlich sind.
Für Hg-Kanalstrahlen ist ein höheres Massengeschwindigkeits-
produkt v - m nötig als für H-Strahlen, für Elektronen ein nie-
drigeres; denn sonst müßte die 2,1 -10^ äquivalente Geschwindig-
keit 75 -10^ sein, während sie nur 18 - 10^ ist. Man hätte also die
Formel für gleiche Durchdringlichkeit ^ = q - f, (nt - v) L (e) - fg (M)
Ho
anzusetzen, worin q den wirksamen Querschnitt eines Strahl-
teiles bedeutet, q für H = 1 gesetzt, wäre vorläufig für IR = 2,5,
für He = 0,8, für ein Elektron = 0,25. Die Form der Funktion ist
noch nicht angebbar. Hier ist namentlich auch die prinzipielle
Frage, ob für v = 3-10^ay = 0 ist, noch unentschieden. Die
Beobachtungen an a-Strahlen deuten auf den Grenzwert 0, die
an Kathodenstrahlen und ß-Strahlen vielleicht eher auf einen end-
lichen Grenzwert. fg(M) ist eine Funktion des chemischen Zu-
standes und der individuellen Eigenschaften des Atoms, die so
gewählt sein muß, daß für größere Geschwindigkeiten nur
eine Funktion der Dichte wird.

D J. KOENIGSBERGER und J. KUTSCHEWSKI, Ann. Phys. 37, p. 185, 1912.
 
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