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Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1913, 4. Abhandlung): Kinetische Theorie der positiven Strahlen — Heidelberg, 1913

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https://doi.org/10.11588/diglit.37345#0010
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10 (A.4)

P. Lenard:

ist, die vorkommenden Koeffizienten (z. B. c, n, r) längs des
ganzen Strahlweges x als konstant anzusehen.
Wih man die Gleichungen speziell für Kanalstrahlen leichter
anwendbar machen, so kann man einen Näherungswert für X
einsetzen, geltend für nicht große c, wobei 1 und k voneinander
nicht sehr verschieden sind. Es ist dann angenähert, wenn man
nur das Hauptglied einer leicht ersichtlichen Reihenentwicklung
berücksichtigt, X = x, 1^ = x/2. Führt man diese Annäherung
ein, so nehmen die Gleichungen für p und a Formen an, welche
verhältnismäßig leicht mit der Erfahrung zu vergleichen sind.
Die entwickelte Theorie erlaubt aber auch exaktere Vergleichung
mit der Erfahrung; sie läßt außerdem leicht Auskünfte zu über
alle Fragen, die man sonst noch über die Vorgänge in den Träger-
strahlen stellen kann, z. B. auch die Frage nach dem Verlaufe
eines ursprünglich neutralen Strahles a^, welcher in ein Gas tritt
und teils Absorption, teils Durchgang mit der Intensität a, teils
positive Aufladung mit der Intensität p erleidet. Ich übergehe
hier diese leicht anzuknüpfenden Entwicklungen und hebe nur
noch im Anschluß an die bisher hauptsächlich vorhandene Er-
fahrung den Ausdruck für das in den Versuchen der Herren
J. KOENIGSBERGER und KUTSCHEWSKI unter variierten Be-
dingungen ermittelte Verhältnis p/a hervor; dasselbe ist, mit der
oben angegebenen Annäherung für 1^ :
^ (1 — e x/1' — x/1) . e " F
P _ 1-e-VF _^_ _ .
a I — q^ (I — e^T — x/1) . g — x/2 !q
Dieses Verhältnis und die ebenfalls von Herrn J. KOENIGSBERGER
photographisch gemessenen, oder auch nach der Thermosäulen-
methode von Herrn W. WIEN meßbaren Absorptionsvermögen
bilden zurzeit den besten Weg zur Verknüpfung der entwickelten
Theorie mit der Erfahrung. Man könnte dazu aus den Absorp-
W Einige der Koeffizienten ändern sieh unzweifelhaft längs des Strahl-
weges, so z. B. o deswegen, weil erfahrungsmäßig die Strahlgeschwindigkeit
nach vielen Durchquerungen sinkt. Auch n ist längs des Strahles als
veränderiich zu erwarten. Man kann, wie wir es hier vorläufig tun, die be-
treffenden Größen als Mittelwerte ansehen, genommen über den betrachteten
Strahlweg x; man kann sie aber auch, wenn man will, nachträglich als Ver-
änderliche einführen (vgl. z. B. in bezug auf t.n das weiter unten folgende).
 
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