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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 1. Abhandlung): Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chlor, 1 — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37409#0017
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Die Einwirkung von Stickoxyd auf Chior. I. (A. 1) 9
Temperatur die Dissoziation weniger rasch zunimmt, als sie das nach
den Angaben der englischen Forscher tut. Es wäre immerhin auch
möglich gewesen, anzunehmen, daß wegen Nebenreaktionen um-
gekehrt für die tieferen Temperaturen größere K einzusetzen
seien, als die aus der Dampfdichte abgeleiteten. Und auch dieser
Ansatz hätte zu einem kleineren Verhältnis der beiden K, also zu
einer kleineren Wärmetönung geführt. Aber gerade, daß diese
beiden Ansätze, der erstgenannte, den BmNER und PYLKOFF an-
führen und der letztgenannte beide zu einem kleineren Q führen,
zeigt, daß diese Überlegung hier nicht zwingend zur Formulierung
des Einflusses eines Stickoxydzerfalls dienen kann.
Es ist also die Erklärung des Unterschieds zwischen be-
obachteter und berechneter Wärmetönung durch die Folgereaktion:
Zerfall von Stickoxyd zwar möglich, aber nicht notwendig,
Trotzdem ist sicher, daß Stickoxyd zerfallen muß in dem Tem-
peraturintervall zwischen 1057 und 1258 abs. Daher erhebt sich
die neue Frage, ob, wie BrnNER und PYLKOFF meinen, diese Neben-
reaktion als Erklärung ausreicht.
Daß sie dies nicht kann, geht klar hervor aus Versuchen, die
VAGO^s in einer nur ungarisch erschienenen Dissertation mitgeteilt,
aber freilich keineswegs so gedeutet hat. SuDBOROUGH und MiLLAR
haben ihre Dampfdichte-Zahlen offenbar als Gleichgewichtszahlen
aufgefaßt. Denn sie vergleichen auf Grund der Zahlen die Eigen-
schaften von NOg und NOG1. Sie haben auch außer NO und Gig
keine anderen Reaktionsprodukte angenommen. Sie haben ferner
diese Annahme nicht geprüft. Ganz ebenso verfuhr VAGO. Aber
bei ihm waren die Folgen des letztgenannten Fehlers schwerer.
Denn er berechnete auf Grund der ungeprüften — nebenbei gesagt,
unrichtigen -— Annahme die Gleichgewichtskonstanten nach Glei-
chung 2). Ganz wie SuDBOROUGH und MiLLAR ging er aus von un-
zersetztem NOG1 (oder Gig—-NOC1—Gemischen). Ganz, wie jene
hat er den Dissoziationsgrad zu bestimmen gesucht aus der
Dampfdichte. Aber er wählte anstatt des DunASschen Prinzips
das manometrische, arbeitete also bei konstantem Volum. Seine
Zahlen werden weiter unten mitgeteilt werden. Er maß zwischen
300° und 650°. Das allgemeine Ergebnis verblüfft in verschiedener
Hinsicht.
1. Obwohl VAGÖs höchste Arbeitstemperatur um 166° unter
der tiefsten der englischen Forscher lag, so findet er trotzdem aus-
 
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