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E. A. Wülfing und L. Oppenheimer:
noch recht klar durchsichtig sind, den Pleochroismus auch an 1 mm
dicken Platten fast verschwinden. Einige Widersprüche, die bei
den Angaben anderer Autoren hervortreten, sind wahrscheinlich
auf solche beginnende Zersetzungserscheinungen zurückzuführen.
Wir berichten noch über die Dimensionen der optischen
Ellipsoide der untersuchten Cordierite. Die Untersuchung ge-
staltete sich hier insofern etwas schwierig, als man es bei Cordierit
mit Material zu tun hat, das zwar zuweilen einheitlich aufgebaut
ist, das aber in den seltensten Fällen auch nur einigermaßen
erkennbare kristallographische Begrenzung aufweist.
Die optische Orientierung ist schon aus den Angaben über
die Absorption zu erkennen, wonach
a = 6
b = c
c = u.
Die Achsenebene liegt also in der Querfläche (100). c = a ist
immer spitze Bisektrix. Der Achsenwinkel 2V schwankt zwischen
43° 26' und 85° 34'. Die quantitative Orientierung der Prismen
und Achsenpräparate erfolgte nach einem besonderen Verfahren.
Wir stellten durch rohe Orientierung nach dem Pleochroismus
planparallele Platten einigermaßen senkrecht zur spitzen Bi-
sektrix her. Diese Platten wurden dann noch mit Randflächen
versehen, die ungefähr parallel zur Ebene der optischen Achsen
verliefen. An derartigen Präparaten beobachteten wir nun den
Austritt der optischen Achsen in Luft oder auch in einem optisch
dichteren Medium, und zwar maßen wir die Lage dieser Achsen
nicht nur gegen die Normale der großen Tafel, auf der die Achsen
austraten, sondern auch gegen die Normale der Randflächen.
Dadurch gelangten wir bei näherungsweiser Kenntnis des Bre-
chungsexponenten ß sowohl zu einer sehr genauen Lage der spitzen
Bisektrix, als auch der Achsenebene in der betreffenden
planparallelen Platte. Aus der nunmehr erkannten fehlerhaften
Orientierung der einzelnen Platten konnten wir dann schließlich
Prismen und Achsenpräparate von beliebig genauer Orientierung
hersteilen. Von etwa 60 auf diese Weise gewonnenen optischen
Präparaten waren 25 zu genaueren Messungen brauchbar und
erlaubten, die Brechungsexponenten auf mindestens drei Ein-
heiten der vierten Dezimale, meistens aber noch etwas genauer
E. A. Wülfing und L. Oppenheimer:
noch recht klar durchsichtig sind, den Pleochroismus auch an 1 mm
dicken Platten fast verschwinden. Einige Widersprüche, die bei
den Angaben anderer Autoren hervortreten, sind wahrscheinlich
auf solche beginnende Zersetzungserscheinungen zurückzuführen.
Wir berichten noch über die Dimensionen der optischen
Ellipsoide der untersuchten Cordierite. Die Untersuchung ge-
staltete sich hier insofern etwas schwierig, als man es bei Cordierit
mit Material zu tun hat, das zwar zuweilen einheitlich aufgebaut
ist, das aber in den seltensten Fällen auch nur einigermaßen
erkennbare kristallographische Begrenzung aufweist.
Die optische Orientierung ist schon aus den Angaben über
die Absorption zu erkennen, wonach
a = 6
b = c
c = u.
Die Achsenebene liegt also in der Querfläche (100). c = a ist
immer spitze Bisektrix. Der Achsenwinkel 2V schwankt zwischen
43° 26' und 85° 34'. Die quantitative Orientierung der Prismen
und Achsenpräparate erfolgte nach einem besonderen Verfahren.
Wir stellten durch rohe Orientierung nach dem Pleochroismus
planparallele Platten einigermaßen senkrecht zur spitzen Bi-
sektrix her. Diese Platten wurden dann noch mit Randflächen
versehen, die ungefähr parallel zur Ebene der optischen Achsen
verliefen. An derartigen Präparaten beobachteten wir nun den
Austritt der optischen Achsen in Luft oder auch in einem optisch
dichteren Medium, und zwar maßen wir die Lage dieser Achsen
nicht nur gegen die Normale der großen Tafel, auf der die Achsen
austraten, sondern auch gegen die Normale der Randflächen.
Dadurch gelangten wir bei näherungsweiser Kenntnis des Bre-
chungsexponenten ß sowohl zu einer sehr genauen Lage der spitzen
Bisektrix, als auch der Achsenebene in der betreffenden
planparallelen Platte. Aus der nunmehr erkannten fehlerhaften
Orientierung der einzelnen Platten konnten wir dann schließlich
Prismen und Achsenpräparate von beliebig genauer Orientierung
hersteilen. Von etwa 60 auf diese Weise gewonnenen optischen
Präparaten waren 25 zu genaueren Messungen brauchbar und
erlaubten, die Brechungsexponenten auf mindestens drei Ein-
heiten der vierten Dezimale, meistens aber noch etwas genauer