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Osann, Alfred; Umhauer, O.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 16. Abhandlung): Über einen Osannithornblendit, ein feldspathfreies Endglied der Alaklireihe von Alter Pedroso — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37439#0006
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6 (A. 16)

A. Osann und O. Umhauer:

Die Übereinstimmung der drei Analysen ist eine sehr weit-
gehende, ein Beweis dafür, daß das zur Analyse I verwandte Mate-
rial nur sehr wenig Magnetit enthält. Um eine Verunreinigung
durch das Nebengestein zu vermeiden, wurden nur ganz reine
Stücke des grobgestoßenen Hornblendits ausgelesen, die offenbar
der zentralen Hauptmasse des Ganges entstammen; bei der gleich-
mäßig schwarzen Farbe des Gesteins ließ sich das nicht vermeiden.
Eine Analyse des ganzen Ganges inld. Salband würde wohl ein
wenig höhere Werte für die Eisenoxyde ergeben haben. Auf-
fallend ist das vollständige Fehlen der Tonerde, wenn auch die
beiden Osannitanalysen II und III nur Bruchteile eines Prozentes
derselben enthalten. Ferner ist I etwas reicher an Magnesia und
Kalk als II und III; erstere muß ganz in der Hornblende stecken,
von letzterem wird dem Phosphorsäuregehalt entsprechend ca. 0,l"/o
in Apatit enthalten sein, der mikroskopisch nicht aufgefunden
wurde. Die reichlichen Alkalien von nahezu 7°/o, denen wahrschein-
lich noch Wasser zuzurechnen ist, können nur im Riebeckit- und-
Arfvedsonitmolekül gebunden sein. Vernachlässigt man den ge-
ringen Magnetitgehalt des analysierten Hornblendits, so kann die
Formel des Osannits von Alter Pedroso berechnet werden unter
der Voraussetzung, daß er ein reines Metasilikat ist und unter
Zuhilfenahme eines Teiles des HgO^o—1250. Diese den tatsächlichen
Verhältnissen jedenfalls sehr nahekommende Berechnung ergibt
eine Mischung von
i 111
5,96 oder 41°/^ Rg Feg SROia Riebeckitmolekül
i n
5,38 oder 37o/o Rg Feg SRCRa Arfvedsonitmolekül
11
3,19 oder 22o/o R^ SRCRa Aktinoiithmoleküi.
Demnach kann man wohl mit Sicherheit annehmen, daß das
Mineral 70o/o reine Alkaliamphibolmoleküle enthält. Die Analyse
des isolierten Osannits wird später noch von einem von uns mit-
geteilt werden.
Die Eigenart der Zusammensetzung unseres Hornblendits
tritt zunächst aus der folgenden Tabelle hervor. Hier ist seine Ana-
lyse I zusammengestellt mit den Analysen, der aus geologischen
Gründen von RosENBUscH (Elemente III. Aufl. pag. 222) zur
Alkalireihe gerechneten Pyroxenite und Hornblendite. II bezieht
sich auf Pyroxenit vom Sölvsberg, III auf Pyroxenit von Brand-
berget, beide aus dem Kristianiagebiet, IV auf Pyroxenit vom Val
 
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