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Osann, Alfred; Umhauer, O.; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 16. Abhandlung): Über einen Osannithornblendit, ein feldspathfreies Endglied der Alaklireihe von Alter Pedroso — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37439#0003
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Feldspathfreie Eruptivgesteine, die von wesentlichen Gemeng-
teilen nur Pyroxene oder Amphibole führen, vergesellschaftet oder
durch Übergänge verbunden mit Dioriten und Gabbros sind weit
verbreitet und werden ihrer geologischen Stellung sowie ihrer
mineralogischen und chemischen Zusammensetzung entsprechend
der Alkalikalkreihe zugerechnet. Weit spärlicher sind derartige
Gesteine in Verknüpfung mit Essexiten, Theralithen und Shon-
kiniten bekannt geworden. Man hat solche Pyroxenite und Horn-
blendite ihrer Petroparagenese zu Liebe in die Alkalireihe gestellt,
obgleich sie weder mineralogisch noch chemisch die Charaktere
dieser Sippe tragen. So hat man bisher noch kein feldspathfreies
Eruptivgestein aufgefunden, das von wesentlichen Gemengteilen
einen, Alkalipyroxen- oder Amphibol wie Riebeckit, Arfvedsonit
oder Aegirin enthält. RosENBUscn hebt diese Tatsache in seiner
Physiographie p. 485 mit den Worten hervor: ,,Es bedarf weiterer
mineralogischer und chemischer Studien an diesen Gesteinen, um
ihre Trennung von den der Gabbroformation zugehörigen Reprä-
sentanten auch ohne Kenntnis des geologischen Verbandes möglich
zu machen." Diese Lücke in der Reihe der Alkaligesteine wird in
erwünschter Weise durch das hier zu beschreibende Gestein aus-
gefüllt.
Der Eine von uns (0. U.) hat während einer dreiwöchent-
lichen Untersuchung des kleinen Alkaligebietes von Alter Pedroso
in diesem Frühjahr den Hornblendit gesammelt. Alter Pedroso
liegt in der Provinz Alemtejo, Portugal, in der Luftlinie ca. 50 km
W.N.W. von Cevadaes, dem bekannten Fundort von Alkali-
gneisen. Das vollständig schwarze Gestein bildet schmale Gänge
in einem hellen Alkalisyenit, der von SouzA ERANDÄcG als
Alkaligranulit bezeichnet wurde und in einer späteren Arbeit von
einem von uns näher beschrieben werden soll. Die Gänge besitzen
eine Mächtigkeit von nur wenigen Zentimetern und heben sich,
wie Fig. 1 Taf. I in natürlicher Größe zeigt, mit scharfen Sal-
bändern von ihrem Nebengestein ab. Feine ebenfalls scharf be-
grenzte Trümmer zweigen sich zuweilen von den Hauptgängen
ab. Im reflektierten Licht kann man schon mit bloßem Auge

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