Metadaten

Lenard, Philipp; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 17. Abhandlung): Über Elektronen und Metallatome in Flammen: Bewegungsvorgaenge, Lichtemission — Heidelberg, 1914

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37440#0013
Lizenz: Freier Zugang - alle Rechte vorbehalten
Überblick
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Über Elektronen und Metallatome in Flammen. (A. 17) 13
Einheit) sich ergibt, als aus den Diffusionsmessungen (Abschn. 7)^'.
Man kann auch in allen diesen Gleichungen von vornherein <p = 1
setzen; es ist dann jede spezielle Annahme vermieden, nur be-
zieht sich dann die Emissivitätskonstante q nicht ausschließlich
auf den freien Zustand des Metallatoms, sondern auf einen
mittleren Zustand.
Die Zahl der Neutralisationen (Rekombinationen) pro
cm3 und Sek., ebenfalls bereits 1. c. berechnet, wird (mit Cq an
Stelle des früheren c)^^


wobei Neutralisation sowohl beim Zusammentreffen eines freien
als auch eines absorbierten Elektrons (negativen Trägers) mit
einem positiven Träger (aktivem Atom, das ein Elektron verloren
hat) in Betracht gezogen ist. Die r,
I? Daß beim Zusammentreffen zweier chemisch gebundener Metall-
atome (also z. B. zweier NaCl-Moleküle) Elektronenbefreiung stattfinde, ist
wohl ausgeschlossen durch die von den Herren SniTHELLs, DAwsoN und WiL-
SON bei Chloridflammen beobachtete parabolische Kurvenform (vgl. 1911,
S. 15, auch Fußnote 9). Dagegen ist es wahrscheinlich, daß freie Metall-
atome beim Zusammentreffen mit gebundenen Metallatomen Elektronen
abgeben; denn es findet solche Abgabe an der negativen Elektrode auch
dann statt, wenn nur gebundene Metallatome in der Flamme sind, wie
das gute Leitvermögen ganz entfärbter Chloridflammen zwischen Platin-
elektroden zeigt (Elektronenbefreiung beim Zusammentreffen der Chlorid-
moleküle mit den Platinatomen der Elektrode). Für die Elektronenbefrei-
ung beim Zusammentreffen angelagerter (z. B. temporär mit Flammen-
molekülen zusammengelagerter, aber nicht chemisch gebundener) Metall-
atome finden wir im Gegenwärtigen Anzeichen, welche noch besonders ver-
merkt werden sollen (S. 27, 40).
is Vgl. die Zusammenstellung der Bezeichnungen.
is Die hier benützte Rekombinationskonstante r (von der Dimension
einer bloßen Zahl) hängt mit dem gewöhnlich benutzten Rekombinations-
koeffizienten (meist mit x bezeichnet, Dimension cnR/sec.) so zusammen,
daß letzterer gleich dem Produkt aus unserer Konstanten und der Einheits-
stoßzabl ist (also in obigem Falle x = Cqt). Die Einführung zweier Größen,
Cq und t, an Stelle der einen (x) hat den großen Vorzug, daß sie bessere
Einsicht in den Mechanismus des Vorgangs gewährt, indem das rein Gas-
kinetische bei der Rekombination vom rein Elektrischen getrennt wird;
ersteres ist in der Stoßzahl Cq, letzteres in der Konstanten r enthalten.
Die Stoßzahl wechselt z. B. je nach den Massen der rekombinierenden Systeme
(Cm- Cq), während die Rekombinationskonstante von diesen Massen (wie
oben erläutert) unabhängig oder doch in ganz anderer Weise abhängig zu er-
warten ist.
Berechnet man aus dem für Luft von Zimmertemperatur geltenden,
 
Annotationen
© Heidelberger Akademie der Wissenschaften