Über Elektronen und Metallatome in Flammen. (A. 17) 59
aus einem Molekül des Gases entweichen, wenn ein Elektron mit
einer v (in dem vorkommenden geringen Maße) überschreitenden
Geschwindigkeit getroffen wird. Die Funktion Qg hat die Eigen-
schaft, bei kleinen Werten von F merklich = Q zu sein, von einem
gewissen Werte von F an (für welche die Exponentialgröße im
Exponenten nicht mehr klein ist) aber schnell zu hohen Beträgen
anzusteigen, und dies entspricht dem plötzlichen Einsetzen der
selbständigen Entladung bei einer gewissen Feldstärke F, deren
Größe nach der Gleichung in erster Linie von Vi, v und abhängt.
Die Gleichung enthält also die bekannte Abhängigkeit dieser Feld-
stärke vom Gasdruck (durch L^) und von der Trägererzeugungs-
spannung (v) mindestens qualitativ richtig; sie erklärt aber nicht,
warum z. B. in He (dessen Trägerbildungsspannung nach Herrn
J. FRANCKS Versuchen nicht niedriger ist als die der meisten ge-
wöhnlichen Gase) die selbständige Strömung so außerordentlich
leicht eintritt, wie es zuerst von den Herren RAMSAY und CoLLiE
gefunden wurde^.
2. Es müssen also noch auf andere Weise große Elektronen-
geschwindigkeiten auftreten können, und es sei daher noch die
von Herrn J. FRANCK eingeführte Annahme betrachtet, wonach
Beflexion der Elektronen mitwirkt, was in der Tat in Flam-
men nach unseren Besultaten der Fall ist (Abschn. 4). Daß Elek-
tronenreflexionen bei Gültigkeit des Schwerpunktprinzips keine
Aufhäufung der geordneten, in Feldrichtung liegenden Geschwin-
digkeitskomponente der freien Elektronen (Feldgeschwindigkeit,
Wanderungsgeschwindigkeit) bewirken kann, geht aus Früherem
hervor (Ann. d. Phys. 3, S. 312, 1900; siehe auch Gl. 9, Teil II);
es muß jedoch eine starke Aufhäufung von ungeordneter Elek-
tronengeschwindigkeit eintreten dann, wenn Beflexionen der
Elektronen ohne Geschwindigkeitsverlust stattfinden. Solcher
Zuwachs der ungeordneten Elektronengeschwindigkeit im Felde
wurde bereits im Teil II als eine Ursache der Abweichungen vom
ÜHMschen Gesetz betrachtet; es wurden jedoch dort nur schwache
Felder und starke Geschwindigkeitsverluste der Elektronen an-
genommen. Setzt man p — 1 aufeinanderfolgende Reflexionen
(p freie Weglängen) ohne Geschwindigkeitsverluste voraus, so
findet man leicht, bei der gleichen Rechnungsweise wie dort, daß
eine anfängliche ungeordnete Elektronengeschwindigkeit Vi im
Felde F im Mittel anwachsen muß auf
ns RAM SA Y un d CoLLiE, Proc. Roy. Soc. 59, 8. 259, 1896.
aus einem Molekül des Gases entweichen, wenn ein Elektron mit
einer v (in dem vorkommenden geringen Maße) überschreitenden
Geschwindigkeit getroffen wird. Die Funktion Qg hat die Eigen-
schaft, bei kleinen Werten von F merklich = Q zu sein, von einem
gewissen Werte von F an (für welche die Exponentialgröße im
Exponenten nicht mehr klein ist) aber schnell zu hohen Beträgen
anzusteigen, und dies entspricht dem plötzlichen Einsetzen der
selbständigen Entladung bei einer gewissen Feldstärke F, deren
Größe nach der Gleichung in erster Linie von Vi, v und abhängt.
Die Gleichung enthält also die bekannte Abhängigkeit dieser Feld-
stärke vom Gasdruck (durch L^) und von der Trägererzeugungs-
spannung (v) mindestens qualitativ richtig; sie erklärt aber nicht,
warum z. B. in He (dessen Trägerbildungsspannung nach Herrn
J. FRANCKS Versuchen nicht niedriger ist als die der meisten ge-
wöhnlichen Gase) die selbständige Strömung so außerordentlich
leicht eintritt, wie es zuerst von den Herren RAMSAY und CoLLiE
gefunden wurde^.
2. Es müssen also noch auf andere Weise große Elektronen-
geschwindigkeiten auftreten können, und es sei daher noch die
von Herrn J. FRANCK eingeführte Annahme betrachtet, wonach
Beflexion der Elektronen mitwirkt, was in der Tat in Flam-
men nach unseren Besultaten der Fall ist (Abschn. 4). Daß Elek-
tronenreflexionen bei Gültigkeit des Schwerpunktprinzips keine
Aufhäufung der geordneten, in Feldrichtung liegenden Geschwin-
digkeitskomponente der freien Elektronen (Feldgeschwindigkeit,
Wanderungsgeschwindigkeit) bewirken kann, geht aus Früherem
hervor (Ann. d. Phys. 3, S. 312, 1900; siehe auch Gl. 9, Teil II);
es muß jedoch eine starke Aufhäufung von ungeordneter Elek-
tronengeschwindigkeit eintreten dann, wenn Beflexionen der
Elektronen ohne Geschwindigkeitsverlust stattfinden. Solcher
Zuwachs der ungeordneten Elektronengeschwindigkeit im Felde
wurde bereits im Teil II als eine Ursache der Abweichungen vom
ÜHMschen Gesetz betrachtet; es wurden jedoch dort nur schwache
Felder und starke Geschwindigkeitsverluste der Elektronen an-
genommen. Setzt man p — 1 aufeinanderfolgende Reflexionen
(p freie Weglängen) ohne Geschwindigkeitsverluste voraus, so
findet man leicht, bei der gleichen Rechnungsweise wie dort, daß
eine anfängliche ungeordnete Elektronengeschwindigkeit Vi im
Felde F im Mittel anwachsen muß auf
ns RAM SA Y un d CoLLiE, Proc. Roy. Soc. 59, 8. 259, 1896.