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Kopff, August; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 6. Abhandlung): Über die Bestimmung der Helligkeitsgleichung bei Deklinationsbeobachtungen am Meridiankreis — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37414#0023
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Bestimmung d. Helligkeitsgleichung b. Deklinationsbeobachtungen. (A. 6) 23
halb auch hier davon abgesehen, mittlere Fehler für die einzelnen
Helligkeitsgruppen zu berechnen. Besonders groß sind die Dif-
ferenzen u—d am ersten Tag, 1913 April 23 (Nummer der Sterne
I 1 bis ip in Gruppe b: d-u-d), gemessen worden. Da, wie schon
hervorgehoben, zuerst an einem Abend nicht genau gleichviele
Sterne jeder Helligkeitsgruppe beobachtet wurden, so machen sich
diese Auffassungsunterschiede in den Resultaten geltend. In der
obigen Zusammenstellung der Resultate wurde für die Reihe
d-u-d bei jeder Helligkeitsgruppe die Anzahl der Apr. 23 beob-
achteten Sterne hinzugefügt. Man erkennt, daß die großen Werte
der Differenzen u—d mit der größeren Anzahl der Beobachtungen
vom April 23 zusammenfallen.
Faßt man, besonders um den Einfluß dieser letzteren Mes-
sungen zu beseitigen, in der Reihe d-u-d nur jeweils die letzten
fünf Werte zusammen (diese Mittel sind in den Tabellen in [ ]
eingeschlossen), so ergeben sich folgende Resultate:
Reihe b: [d-u-d]

Mg.
u—d
Luft
2.30
+0A632
2-5
3 53
*po .528
2-5
4 78
-Po .760
2.8
5-84
+ 0 .494
3-2
6.78
-po .418
2-5
7 36
+0 .652
3-2
8.42
+ 0 .396
3-6
Mittel:
2.9

Auch hier ist also, im Gegensatz zur Reihe a, ein ausgespro-
chener Gang mit der Helligkeit nicht vorhanden. Den Schlüssel
zur Erklärung dieser eigentümlichen Erscheinung gibt wohl das
Folgende. Schon während der Beobachtungen selbst hat sich ge-
zeigt, daß bei sehr starker Luftunruhe (stärker als die hier mit 4
bezeichnete) eine Helligkeitsgleichung bei den Deklinationsbeob-
achtungen nicht mehr vorhanden ist. Die Sterne erscheinen dann
nicht als Lichtpunkte umgeben von Beugungsringen, sondern sind
nebelartige Scheibchen von wechselnder Ausdehnung, häufig ohne
jede zentrale Verdichtung. An solchen Abenden, an denen die
Sterne außerdem im Gesichtsfeld Schwankungen im Betrag von
mehreren Bogensekunden um eine Mittellage ausführen, also eine
etwa doch noch vorhandene, geringe Helligkeitsgleichung durch
die Unsicherheit der Messungen verdeckt wird, wurden Beobach-
 
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