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Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 7. Abhandlung): Über die Abscheidung der in grünen Pflanzen vorkommenden und der mit diesen verwandten Aldehyde und Ketone aus verdünnter wässriger Lösung — Heidelberg, 1914

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.37415#0008
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8 (A. 7)

Th.Curtius und H. Franzen:

GHs—C GHs

GbR—G CHs

(Ci-l3)2C N

s> (CH3)2C N



N
Dimethylketazin
(Bisdimethylazimethylen)

NH
(3)-Methyl-(5)-
Dimethylpyrazolin

Nach den Untersuchungen von Tu. GuRTius und E. ZiNK-
EiSEN^) und TH. CuRTius und H. RECHNiTZ^) gibt ein zweifach
substituiertes (4,5)-Pyrazolin die beiden charakteristischen Reak-
tionen des einfach substituierten (5)-Pyrazolins und des freien Pyra-
zolins selbst: Die mineralsaure Lösung färbt einen Fichtenspan
intensiv dunkelgelb und bildet mit Diazobenzolsalzen einen rot-
geiben ätherlöslichen Farbstoff, der allerdings meist ölig erscheint,
aber durch konzentrierte Salzsäure tief blauviolett gefärbt wird;
eine Farbe, die beim Schütteln mit Wasser wieder in rotgelb um-
schlägt und durch konzentrierte Salzsäure wiederhergestellt wird.
Das im Sinne der obigen Formel dreifach substituierte (3,5)-
Pyrazolin, das sich aus Dimethylketazin bildet, soll nach den Beob-
achtungen von TmCuRTiusund E.ZiNKEiSErP°) diese beidenReak-
tionen nicht zeigen. Man hätte darnach also ein empfindliches Mittel
in der Hand, um zu entscheiden, ob das ursprünglich erhaltene Azin
aus einem Aldehyd oder einem Keton entstanden ist. Wir haben
aber neuerdings gefunden, daß auch das aus Dimethylketazin ent-
standene (3)-Methyl-(5)-Dimethylpyrazolin sowohl in salzsauerer
Lösung einen Fichtenspan nach einiger Zeit deutlich gelb färbt,
als auch mit Diazosalzen in schwach alkalischer Lösung reagiert.
Die ölige Farbstoffbildung erfolgt aber erst bei längerem Stehen
der Lösung, und der ätherische tiefrote Auszug des Farbstoffes wird
durch Salzsäure nicht blau gefärbt.
Beide Arten von substituierten Pyrazolinen reagieren selbst
beim Erwärmen mit verdünnter Schwefelsäure nicht mehr unter
Abscheidung von Hydrazinsulfat, was ebenfalls mit sehr kleinen
Mengen durch die Benzaldazinreaktion mit Sicherheit nachzu-
weisen ist.
Diese Isolierung, auch der fetten Aldehyde und Ketone
s) Journ. f. prakt. Chem. [2] 58, 310 [1898].
h HEINRICH RECHNiTZ, Überführung von Äthylmalonsäurehydrazid in
Propylaldehyd und die Umwandlung des Propylidenazins in (4)-Methyl-(5)-
Äthylpyrazolin. Inaug. Diss. Heidelberg 1901. Druck von K. Rößler. S. 36.
i°) Journ. f. prakt. Chem. [2] 58, 314 [1898].
 
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