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Curtius, Theodor [Hrsg.]; Franzen, Hartwig [Hrsg.]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 7. Abhandlung): Über die Abscheidung der in grünen Pflanzen vorkommenden und der mit diesen verwandten Aldehyde und Ketone aus verdünnter wässriger Lösung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37415#0010
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10 (A. 7)

Th. Curtius und H. Franzen:

bei 57-—59° unzersetzt siedet. Beim Aufbewahren auch unter
Lichtabschluß färbt sich die Substanz nach einiger Zeit gelblich.
Versuche, aus Isovalerhydrazin mit aromatischen Aldehyden ge-
mischte fettaromatische Aldazine zu erhalten, führten ebensowenig
zum Ziel, wie solche das Hydrazin mit Ketonen zu Aldoketazinen
zu kondensieren; beide Körperklassen sind bisher nicht bekannt.
Man erhält in allen Fällen nur Isovaleraldazin und das Aldazin
bzw. Ketazin des zugefügten Aldehyds oder Ketons^).
CÄSAR hat aus Isovaleraldehyd und Hydrazinhydrat
Isovaleraldazin C4H9CH:NN:CHC4H9 vom Siedepunkt 201° bis
202° erhalten, gibt demselben aber die falsche Formel des nächst
höheren Homologen, des Isoamylazimethylens, statt der eines Iso-
butylazimethylens^). Die Eigenschaften des von uns in größeren
Mengen dargestellten Isovaleraldazins stimmten mit den von
CÄSAR angegebenen im wesentlichen überein.
Wir haben die Umlagerung des Isovaleraldazins in
(4)-Isopropyl-(5)-Isobutylpyrazolin zuerst mit Maleinsäure,
dann mit Oxalsäure ausgeführt. Die Ausbeuten sind in beiden
Fällen ungefähr gleich. Das erhaltene Pyrazolin geht beim Frak-
tionieren unter 19 mm Druck bei 117—121° als farbloses Öl über.
Im Kolben bleibt ungefähr die Hälfte als ein dickes dunkel ge-
färbtes Öl zurück, welches sich beim Versuch, dasselbe überzu-
treiben, gegen 190 ° unter Gasentwicklung zu zersetzen beginnt. Die
physikalischen und chemischen Eigenschaften, welche CÄSAR
sowohl für diesen Rückstand, wie für das erhaltene Pyrazolin, das
er wiederum fälschlich als das höhere Homologe bezeichnet, an-
gibt und ausführlich beschreibt, stimmen durchweg mit unseren
Beobachtungen überein. Wir haben gefunden, daß das Platin-
doppelsalz die einzige Verbindung des erhaltenen Pyrazolins ist,
welche leicht in reinem kristallinischen Zustande gewonnen werden
kann. Die feinen gelben Nadeln, welche bei 179—180° unter
Zersetzung schmelzen, zeigen die erwartete Zusammensetzung
(Cio H20 N2D, 2 HCl, PtCR.
Der eine von uns (CuRTius) hat bereits vor längerer Zeit
in Gemeinschaft mit Herrn ADOLF SiMONET durch Einwirkung
von Önanthol auf Hydrazinhydrat je nach den angewandten
Mengenverhältnissen Önanthylidenhydrazin CeHi3CH :NNH2
i3) Näheres darüber in der Dissertation HELD, loc. cit. Seite 18 bis
24; siehe ferner diese Abhandlung Seite 29—32.
ii) CÄSAR, loc cit. S. 43.
 
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