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Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 7. Abhandlung): Über die Abscheidung der in grünen Pflanzen vorkommenden und der mit diesen verwandten Aldehyde und Ketone aus verdünnter wässriger Lösung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37415#0020
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20 (A. 7)

Th. Curtius und H. Franzen:

macht. Von Äther wird die Substanz so gut wie gar nicht aufge-
nommen. In heißem Benzol ist sie schwer, in heißem Alkohol etwas
leichter löslich.
Abscheidung von fetten Aldehyden und Ketonen in verdünnter
wäßriger Lösung mit Hydrazinhydrat. Überführung der entstehen-
den Aldazine und Ketazine in Pyrazoline.
Aceton und Hydrazinhydrat.
12 g Aceton wurden in 1 Liter Wasser gelöst und 10 g Hydra-
zinhydrat (2 Moleküle) zugegeben. Nach 24stündigem Stehen wird
einmal mit reichlich Äther ausgeschüttelt, die Hauptmenge des
Äthers abdestilliert und der Rest in einem Schälchen abgeblasen.
Der Rückstand, ein auf Wassertropfen schwimmendes Öl, zeigt
den charakteristischen Coniingeruch des Bisdimethylazimethy-
Iins (DimethylketazinsW). Auf Zusatz von verdünnter
Schwefelsäure zu den Öltropfen fällt Hydrazinsulfat aus; Aceton
kann mit Wasserdämpfen übergetrieben werden. Das Hydrazin-
sulfat wurde in Benzaldazin übergeführt.
Zum Beweis, daß das letztere nicht aus dem zugesetzten Hy-
drazinhydrat herstammt, wurden 10 g Hydrazinhydrat in 1 Liter
Wasser gelöst und mit Äther durchgeschüttelt. Der Äther gab
beim Verdunsten keinen Rückstand, in welchem Hydrazin durch
alkalische Reaktion oder als Benzaldazin hätte nachgewiesen werden
können.
Die beiden Versuche wurden zweimal mit denselben Mengen-
verhältnisssen durchgeführt.
6 g Aceton und 5,2 g Hydrazinhydrat (2 Moleküle) in 1 Liter
Wasser gaben, ebenso behandelt, noch sehr deutlich nachweis-
bares Dimethylketazin.
Einige Tropfen Dimethylketazin werden mit etwa der fünf-
fachen Menge kristallisierter Oxalsäure vorsichtig über kleiner
Flamme oder besser im Ölbad zusammengeschmolzen, bis die
Masse homogen geworden ist, und einige Minuten bei dieser Tem-
peratur gelassen. Auf Zusatz von Natronlauge zu der erkalteten
Schmelze scheidet sich ein gelbes Öl ab, das leicht von Äther auf-
genommen wird. Die abgegossene ätherische Lösung hinterläßt
beim Abblasen gelbe Öltröpfchen, welche sich leicht in Salzsäure

sß TH. CuRiius und K. Ti-tuN, Journ. f. prakt. Chem. [2] 44.164 [1891].
 
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