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Curtius, Theodor [Editor]; Franzen, Hartwig [Editor]; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1914, 7. Abhandlung): Über die Abscheidung der in grünen Pflanzen vorkommenden und der mit diesen verwandten Aldehyde und Ketone aus verdünnter wässriger Lösung — Heidelberg, 1914

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https://doi.org/10.11588/diglit.37415#0029
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Über die chemischen Bestandteile grüner Pflanzen VI. (A. 7) 29
felsäure wird es schnell in Hydrazinsulfat und Isovaleraldazin um-
gewandelt. Letzteres spaltet sich schnell weiter in seine Kompo-
nenten: Hydrazinsulfat kann abfiltriert und als Benzaldazin vom
Schmelzpunkt 93° charakterisiert werden, der Isovaleraldehyd
macht sich durch seinen charakteristischen Geruch bemerklich.
Beim Erwärmen einer benzolischen Lösung von Isovalerhydra-
zin mit Quecksilberoxyd tritt lebhafte Gasentwicklung und Schwär-
zung des Oxyds ein. Die Lösung färbt sich dabei auch nicht vor-
übergehend rot.
Isovalerhydrazin und Benzaldchyd^).
Zu 10 g frisch destilliertem Benzaldehyd wurden in einem Kölb-
chen mit Rückflußkühler Stücke Baryumoxyd gegeben und 9,4 g
frisch destilliertes Isovalerhydrazin (1 Molekül) tropfenweise zu-
gesetzt. Unter starker Erwärmung, die durch Abkühlen gemildert
ward, zerfiel das Baryumoxyd zu einem lockeren Pulver. Die Mischung
wurde noch drei Stunden weiter auf dem Wasserbade erwärmt.
Nach dem Erkalten ward mit Äther aufgenommen, vom Baryum-
oxyd abfiltriert, dieses noch einigemal mit Äther ausgeschüttelt
und die gesamten ätherischen Lösungen über Pottasche getrocknet.
Bei dem Abdestillieren des Äthers blieb ein gelbes Öl zurück.
Schon während des Evakuierens schieden sich im Destillierkolben
beträchtliche Mengen gelber Kristalle von Benzaldazin ab. Zur
weiteren Abscheidung der Kristalle wurde in einer Kältemischung
abgekühlt. Das Öl wurde von 2,6 g ausgeschiedenem Benzaldazin
abgesaugt und unter 14 mm fraktioniert. Zwischen 90 — 92°
gingen 2,9 g Isovaleraldazin über. Nunmehr wurde wieder abgekühlt
und nochmals 2,2 g Benzaldazin abgesaugt. Sodann gingen weiter
0,8 g Isovaleraldazin über. Zurück blieb noch etwas Benzaldazin,
das bei 194° bis zum letzten Tropfen überdestilliert werden konnte.
Uber das Verhalten von Benzaldazin bei vermindertem Druck
und über sein Verhalten gegen Isovaleraldazin wurden folgende
Beobachtungen gemacht: Unter 14 mm Druck schmilzt Benzal-
dazin bei 43° und siedet bei 194°. 1 g Benzaldazin löst sich bei 35°
in 5 g Isovaleraldazin auf; beim Abkühlen auf 25° kristallisieren
0,2 g wieder aus.
Erhalten aus 10 g Isovalerhydrazin: 4,8 g Benzaldazin und 3,7 g
Isovaleraldazin.

SR) Diese Abhandlung 8. 10.
 
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