Zur Erinnerung an Harry Rosenbusch.
(A. 8) 7
verdanke, wenn anders solche Äußerungen nicht seinem ganzen
Wesen widerstrebt haben würden. — Was uns hier aber besonders
interessieren wird, ist seine mehrfache Abstammung aus Berg-
mannskreisen. Wie ich mit freundlicher Hilfe der Pfarrämter in
Einbeck und in St. Andreasberg feststellen konnte, sind in direkter
männlicher Linie der Großvater und der Plrgroßvater als Berg-
männer, der Ur-Urgroßvater als Pochsteiger in den Kirchenbüchern
bezeichnet. Auch unter den mütterlichen und großmütterlichen
Vorfahren begegnen wir noch einem Steiger und einem Ober-
grubensteiger, die alle in St. Andreasberg seßhaft waren. —
Er hat übrigens von diesem mit seiner Entwicklung so innig
zusammenhängenden Beruf seiner Vorfahren aller Wahrschein-
lichkeit nach zeitlebens nichts gewußt, sonst würde er sicher-
lich die hübsche Gelegenheit sich nicht haben entgehen lassen,
manche tiefsinnigen und humorvollen, wahrscheinlich von GoETHE-
schen Lebenssprüchen begleiteten Betrachtungen über Abstam-
mung und Laufbahn anzustellen.
Sein Vater starb schon 1843, und die Mutter zog mit ihm und
einem zweiten jüngeren Sohn zu ihrem Bruder FERDINAND PüscnEL,
Lehrer in Lüthorst bei Einbeck. Nach dessen ebenfalls frühzeitigem
Tode kehrte sie wieder nach Einbeck zurück, wo sie sich durch Hand-
arbeitsunterricht soviel zu erwerben wußte, daß sie ihren beiden
Söhnen das Studium ermöglichte. Sie muß eine außerordentlich
tatkräftige und von gesunden Lebensanschauungen durchdrungene
Persönlichkeit gewesen sein, denn sie stellte ihrem ältesten Sohne
die Wahl seines Berufes frei mit dem von ihm oft zitierten Worte:
,,Werde, was Du willst, aber wähle einen Beruf, zu dem Du
Neigung hast/' Nachdem die Söhne zu Amt und Würden ge-
kommen waren, hat die Mutter abwechselnd bei ihnen gewohnt
und sich an ihren Erfolgen erfreuen dürfen. Sie starb 1885 in
Heidelberg, wo nun die Asche ihres ältesten Sohnes ihrem Grabe
beigefügt wurde.
RosENBUscn absolvierte bis 3. März 1851 das Progymnasium
seiner Vaterstadt und darauf das Gymnasium Andreanum in
Hildesheim, das er am 1. September 1855 mit dem Zeugnis der
Reife verließ. Seine Gesundheit soll damals nicht sehr kräftig
gewesen sein, ja er galt in den Jahren jugendlicher Entwicklung
sogar für disponiert zu Lungenleiden, wohl weil sein Vater an
Schwindsucht gestorben war. Eine wie es scheint einjährige
Unterbrechung seines Gymnasialbesuchs in Hildesheim dürfte
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verdanke, wenn anders solche Äußerungen nicht seinem ganzen
Wesen widerstrebt haben würden. — Was uns hier aber besonders
interessieren wird, ist seine mehrfache Abstammung aus Berg-
mannskreisen. Wie ich mit freundlicher Hilfe der Pfarrämter in
Einbeck und in St. Andreasberg feststellen konnte, sind in direkter
männlicher Linie der Großvater und der Plrgroßvater als Berg-
männer, der Ur-Urgroßvater als Pochsteiger in den Kirchenbüchern
bezeichnet. Auch unter den mütterlichen und großmütterlichen
Vorfahren begegnen wir noch einem Steiger und einem Ober-
grubensteiger, die alle in St. Andreasberg seßhaft waren. —
Er hat übrigens von diesem mit seiner Entwicklung so innig
zusammenhängenden Beruf seiner Vorfahren aller Wahrschein-
lichkeit nach zeitlebens nichts gewußt, sonst würde er sicher-
lich die hübsche Gelegenheit sich nicht haben entgehen lassen,
manche tiefsinnigen und humorvollen, wahrscheinlich von GoETHE-
schen Lebenssprüchen begleiteten Betrachtungen über Abstam-
mung und Laufbahn anzustellen.
Sein Vater starb schon 1843, und die Mutter zog mit ihm und
einem zweiten jüngeren Sohn zu ihrem Bruder FERDINAND PüscnEL,
Lehrer in Lüthorst bei Einbeck. Nach dessen ebenfalls frühzeitigem
Tode kehrte sie wieder nach Einbeck zurück, wo sie sich durch Hand-
arbeitsunterricht soviel zu erwerben wußte, daß sie ihren beiden
Söhnen das Studium ermöglichte. Sie muß eine außerordentlich
tatkräftige und von gesunden Lebensanschauungen durchdrungene
Persönlichkeit gewesen sein, denn sie stellte ihrem ältesten Sohne
die Wahl seines Berufes frei mit dem von ihm oft zitierten Worte:
,,Werde, was Du willst, aber wähle einen Beruf, zu dem Du
Neigung hast/' Nachdem die Söhne zu Amt und Würden ge-
kommen waren, hat die Mutter abwechselnd bei ihnen gewohnt
und sich an ihren Erfolgen erfreuen dürfen. Sie starb 1885 in
Heidelberg, wo nun die Asche ihres ältesten Sohnes ihrem Grabe
beigefügt wurde.
RosENBUscn absolvierte bis 3. März 1851 das Progymnasium
seiner Vaterstadt und darauf das Gymnasium Andreanum in
Hildesheim, das er am 1. September 1855 mit dem Zeugnis der
Reife verließ. Seine Gesundheit soll damals nicht sehr kräftig
gewesen sein, ja er galt in den Jahren jugendlicher Entwicklung
sogar für disponiert zu Lungenleiden, wohl weil sein Vater an
Schwindsucht gestorben war. Eine wie es scheint einjährige
Unterbrechung seines Gymnasialbesuchs in Hildesheim dürfte