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Wülfing, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 13. Abhandlung): Lassen sich die kristallographischen Fundamentalwinkel der Plagioklase mit der Zusammensetzung in gesetzmäßige Beziehung bringen? — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34795#0010
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10 (A. 13) Wülfing: Kristallographische Fundamentalwinkel der Plagioklase.
werden, daß die Analyse von J. H. PRATT (Carnegie Inst., Publ. 31, 1905, 48)
allerdings nur einen Anorthitgehalt von 1 Mol.-°/o ergibt. Diese Zahl ist aber
wohl etwas zu niedrig, wie man aus dem verschiedentlich auch von andern
Autoren bestimmten spez. Gewicht dieses ausgezeichneten Albitvorkommens
ableiten kann. Auf die spez. Gewichte der Plagioklase gehe ich in diesen Sitz-
ungsberichten demnächst näher ein.
Bisher chemisch nicht untersucht war der Labradorit von Pillau, der im
Jahr 1882 von Herrn Kollegen MAx BAUER auf der Nordmole von Pillau in Ost-
preußen unter den dortigen Geschieben gesammelt wurde. Die Stufe war mir
1907 bei einem Besuch in Königsberg aufgefallen. Ihre Überlassung zu Untersu-
chungszwecken habe ich dem Entgegenkommen des Herrn Kollegen MüGGE
zu verdanken. Die Analyse, die noch zu Lebzeiten von M. DiTTRicH in dessen
Laboratorium ausgeführt wurde, ergab den oben verzeichneten Gehalt von
64 Mol.-"/,, Anorthit. Bei dieser Analyse wurde an dem von Herrn SCHMIDT
sorgfältigst isolierten Material, dessen nohe Reinheit ich selbst geprüft habe,
ein sehr überraschender Wassergehalt von 0.73°/„ gefunden, umso überraschen-
der, als mir wohl bekannt war, mit welcher Sorgfalt M. DiTTRicn die von
ihm und W. EiTEL noch besonders ausgearbeitete Sipöczsche Methode durch-
zuführen pflegte. Indessen haben auch andere ausgezeichnete Analytiker
wie J. H. PRATT (Carnegie Inst. 1. c.) an durchaus einwandfreiem Plagio-
klasmaterial, wie an dem sorgfältig gereinigten Albit von Amelia Co. nicht
weniger als 0.69 °/„ HgO gefunden. Und ALLEN und DAY haben daher
nicht angestanden, diesen Wassergehalt als dem Mineral fremd und nur als
absorbiertes Wasser anzusprechen. Sie haben die alte Beobachtung BuN-
SENS, daß dieses absorbierte Wasser nicht schon bei einer 100° nur wenig
übersteigenden Temperatur fortgeht, sondern dazu einer Temperatur von
600° bis 800° also niederer Rotglut bedarf, durch eigene Untersuchungen
(Carnegie Inst. 1. c. 57) bestätigt.

Die Neubestimmung des Winkels MP erfolgte durch
Herrn SCHMIDT an sehr zahlreichen Kanten, deren Einzelmessun-
gen er ausführlich in seiner Dissertation mitteilt. Ich fasse hier
in nebenstehender Tabelle die Werte etwas kürzer zusammen und
bemerke dazu, daß die Messungen an nicht weniger als 253 Spalt-
stückchen von etwa Millimeter-Größe ausgeführt wurden. Diese
Zahl stimmt nicht mit der Summe 500 der in den Kolonnen 1,
4, 8, 11, 14, 18 angegebenen Kristalle überein, weil oft mehrere
Kanten an demselben Kristallbruchstück gemessen wurden.
Dagegen erstrecken sich die Messungen tatsächlich über die in den
Kolonnen 2, 5, 9, 12, 15, 19 verzeichnete Summe von 669 Kanten-.
Die in den Kolonnen 7 und 17 angegebenen Grenzen verteilen
sich symmetrisch auf die in Kolonne 6 und 16 angegebenen Mittel-
werte der mittleren Winkel, während dies für eine etwaige Mittel-
wertbildung aus den einzeln hier nicht aufgeführten kleinen oder
 
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