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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit und ein neues Grenzgesetz für ideale Gase: die Additivität der inneren Atomenergie — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34634#0012
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12 (A. 2)

M. Trautz:

ten Aktivierungswärmen ist verschieden von der für Reaktionen
erster Ordnung angenommenen.
Die x waren, wie erwartet und nach der vorhergehenden Aus-
gleichung in qo nicht verwunderlich, temperaturunabhängig. Sie
mußten für inverse Reaktionen gleich sein, unabhängig
von der Theorie aus rein thermodynamischen Gründen.
Trotzdem unterschied sich x für 2HJ=Hg-)-J2 bei beiden in-
versen um 2,5 Zehnerpotenzen. Schon dies beweist die Un-
sicherheit in den Gasmolarwärmen und lntegrationskonstanten.
Ein Fehler von 2 Prozent in einer Molarwärme entstellt x um etwa
200 Prozente Die Exponentiellen mit den chemischen Konstanten
sind jeweils um etwa eine halbe, wenn man aber quantentheoreti-
schen Berechnungen glauben darf, um mehrere Zehnerpotenzen
unsicher und zwar zu hoch.
Zur Berechnung von x führten teils quadratische Funktionen
für die Molarwärmen, teils die quantentheoretischen Ausdrücke.
Im letzteren Fall fiel x um etwa 3 Zehnerpotenzen kleiner aus.
Bei allen echten Gasreaktionen und einigen anderen lag x
in ziemlich engen Grenzen, verglichen mit der ohnehin schon
weiten Schwankung bei den inversen.
x = 10^ (m. quadr. Funkt.); = 10^ — 10^ (Quant.) 11)
Das Temperaturgebiet lag zwischen 282 und 1620 abs. Temperatur.
Bei manchen Reaktionen war x viel kleiner, aber sie verliefen aus-
nahmslos praktisch ganz an der Wand. Also war der wahre Reaktionsraum
viel kleiner als der in Rechnung gesetzte, so daß die Geschwindigkeitskon-
stanten und mit ihr die x viel zu klein werden müssen, größenordnungsweise
bei den üblichen Bedingungen um 12—20 Zehnerpotenzen. Die aus Annahme
der reinen Gas-x berechneten Reaktionsräume (der Adsorptionsschichten)
fielen in die zu erwartende Größe.
Bei Knallgasvereinigung in engen Porzellanröhren bei hohen Tempera-
turen fand sich das einzige viel größere x. Aber hier ist die Reaktions-
ordnung nicht ganz sicher und auch ohne sie kann der Gesamtumsatz der
strömenden Gase wegen schneller Diffusion viel größer sein, als der reinen
Gasreaktion entspricht.
Die Übereinstimmung von x bei verschiedenen Re-
aktionen war so vollkommen, daß die Abweichungen
s M. ÜRAUTz, Z. f. anorg. Chem. 1914, S. 315, Z. 12 v. o. muß es heißen
statt 2 1 Oerpotenzen 200 Prozent. Ähnlich Z. 16 statt 3 1 Oerpotenzen 300 Pro-
zent.
 
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