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Trautz, Max; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 2. Abhandlung): Die Theorie der chemischen Reaktionsgeschwindigkeit und ein neues Grenzgesetz für ideale Gase: die Additivität der inneren Atomenergie — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34634#0018
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18 (A. 2)

M. Traütz:

Mit ihr sind alle x umzurechnen und auch die q^.
2HJ = H2+J2 gibt konstantere, um je etwa 10 Prozent Heinere q„.
Der Wert von x sinkt um 9—-10 Zehnerpotenzen.
2NO behält seine inkonstanten und nach wie vor durch Wandreaktionen
zu deutenden q„, die jedoch um etwa 4700 cal kleiner werden, also auch um
etwa 10 Prozent, x sinkt um etwa 10 Zehnerpotenzen.
2NO+CI2 scheint zwar nicht hierher zu gehören, weil dritter Ordnung,
mag aber auch erwähnt sein, weil wichtig, wie sich zeigen wird, qg wird kon-
stanter, da die Korrektion durch von T = 291 bis T = 566,4 aufs doppelte
wächst. Es nimmt von 9274 cal auf 8419 cal ab. x sinkt um 8—9 Zehner-
potenzen.
Mehr Beispiele sind überflüssig. Die Erklärung des Gangs in q„ gilt
nach wie vor, ebenso die durch Ungenauigkeit der Molarwärmen und chemi-
schen Konstanten. Denn die Konstanz ist wie bisher, bei sehr langsamer
Reaktion nicht vollkommen.
Es ist also:
q„ kleiner um rund 10 Prozent und konstanter,
x kleiner um 9-—10 Zehnerpotenzen und konstanter.
Zg etwa gleich, wie vorher.
Berücksichtigt, man noch die ]/T bei Berechnung von x, so werden die
Korrektionen an qg um etwa W des bisherigen Korrektionsbetrags größer,
die Konstanz also noch besser.
Die neue Annahme behebt also den ersten Widerspruch und
bessert sonst einiges. Man kann sie bezeichnen als den:
Satz von der Gleichheit der Ordnung inverser Stoß -
reaktionen, oder als den
Satz von der Unmöglichkeit der Volumzunahme durch
Stoßreaktionen.

§) Lösung des zweiten Widerspruchs.
Es ist heute unmöglich zu sagen, ob er wirklich
besteht, denn Geschwindigkeiten, Molarwärmen, chemische
Konstanten und Molekülradien kennt man noch lange nicht
genau genug. Zum Teil trägt daran die Unsicherheit unserer
Reduktionen auf idealen Gaszustand die Schuld. Es ist also
möglich, daß dieser Widerspruch nur scheinbar ist, aber wahr-
scheinlich ist es zurzeit nicht rein aus Gründen des in Gl. 14)
vorweggenommenen Urteils über die Genauigkeit der Zahlen, vor
allem der Molarwärmen. Ein wesentlich anderes wird man wahr-
scheinlich auf unmittelbarem Weg in naher Zeit nicht erhalten
können.
 
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