40 (A. 2)
M. Trautz:
6. Die Grundfrage bei Anwendung der Thermodynamik ist
folgende: Verändert die Thermotropie jedes Atom stetig? Trifft
dies zu, dann ist die alte Isomerisationsauffassung unmöglich.
Wenn nicht, dann existiert jedes Atom in einer Reihe von Thermo-
tropen, deren jedes eine andere Atomwärme hat, als das andere.
Denn das neue Grenzgesetz für Gase bezieht sich nur jeweils auf
gleiche Temperatur. Zur Umwandlung der Thermotropen in
höhere sind Wärmetönungen aufzuwenden. Das Gleichgewicht
der Thermotropen kann nur durch Temperaturänderung ver-
schoben werden, wie das früher für die Wärme-Isomeren aus-
gesprochen worden ist. Die Gesetze der Thermotropie sind
dann die des chemischen Gleichgewichts. Die Konstan-
ten darin lassen sich aus experimentellen Messungen der
spezifischen Wärmen bestimmen. Irgend ein Grund gegen
die chemische Auffassung der Thermotropie läßt sich jetzt weniger,
denn je geltend machen. Denn während bisher Verschiedenheit
nur in verschiedener motorischer Freiheit der Atome im Mole-
kül bestand, hegt jetzt die Verschiedenheit im Atom selbst,
ist mindestens ganz unabhängig von seinem Einbau ins Molekül.
Man wird, solange man weitere Hypothesen vermeiden und sich
an den Tatbestand halten will, zur Isomerie gedrängt. Zudem
haben die früheren Rechnungen bereits gezeigt, daß die Isomeri-
sationstheorie den Bestand gut darstellt, wie die Kurve für Wasser-
stoff und das flache Maximum beim Stickstoff beweist, das eben
da, wo es hegt, von mir als möglich vorausgesagt wurde.
7. Zur Anwendung der Thermodynamik muß man die Zahl
der Thermotropen für jede Atomart kennen und für jede
ihre spezifische Wärme.
Da die klassische Gastheorie für jedes zweiatomige Molekül
4 innere Freiheiten fordert und das Experiment dies bestätigt,
indem 7/2 R der Grenzwert ist von Gp, so fragt sich, ob man diese
Freiheiten auf die zwei Atome verteilen kann, wie es doch sein muß.
Die asymmetrische rotatorische und die oszillatorische sind vom
Auftreten der ersten beiden rotatorischen dadurch geschieden, daß
nach der S-förmigen Schleife in Cy unter Zimmertemperatur eine
Abflachung der Kurve kommt und dann eine zweite, ganz flache
S-förmige Schleife, für die letzteren Freiheiten. Experimentell
ist nicht einmal diese Einsattelung ganz sicher (abgesehen viel-
leicht von Na und Hg), eine Unterteilung der zweiten Schleife
aber durchaus nicht zu erkennen. D. h. man weiß noch nicht,
M. Trautz:
6. Die Grundfrage bei Anwendung der Thermodynamik ist
folgende: Verändert die Thermotropie jedes Atom stetig? Trifft
dies zu, dann ist die alte Isomerisationsauffassung unmöglich.
Wenn nicht, dann existiert jedes Atom in einer Reihe von Thermo-
tropen, deren jedes eine andere Atomwärme hat, als das andere.
Denn das neue Grenzgesetz für Gase bezieht sich nur jeweils auf
gleiche Temperatur. Zur Umwandlung der Thermotropen in
höhere sind Wärmetönungen aufzuwenden. Das Gleichgewicht
der Thermotropen kann nur durch Temperaturänderung ver-
schoben werden, wie das früher für die Wärme-Isomeren aus-
gesprochen worden ist. Die Gesetze der Thermotropie sind
dann die des chemischen Gleichgewichts. Die Konstan-
ten darin lassen sich aus experimentellen Messungen der
spezifischen Wärmen bestimmen. Irgend ein Grund gegen
die chemische Auffassung der Thermotropie läßt sich jetzt weniger,
denn je geltend machen. Denn während bisher Verschiedenheit
nur in verschiedener motorischer Freiheit der Atome im Mole-
kül bestand, hegt jetzt die Verschiedenheit im Atom selbst,
ist mindestens ganz unabhängig von seinem Einbau ins Molekül.
Man wird, solange man weitere Hypothesen vermeiden und sich
an den Tatbestand halten will, zur Isomerie gedrängt. Zudem
haben die früheren Rechnungen bereits gezeigt, daß die Isomeri-
sationstheorie den Bestand gut darstellt, wie die Kurve für Wasser-
stoff und das flache Maximum beim Stickstoff beweist, das eben
da, wo es hegt, von mir als möglich vorausgesagt wurde.
7. Zur Anwendung der Thermodynamik muß man die Zahl
der Thermotropen für jede Atomart kennen und für jede
ihre spezifische Wärme.
Da die klassische Gastheorie für jedes zweiatomige Molekül
4 innere Freiheiten fordert und das Experiment dies bestätigt,
indem 7/2 R der Grenzwert ist von Gp, so fragt sich, ob man diese
Freiheiten auf die zwei Atome verteilen kann, wie es doch sein muß.
Die asymmetrische rotatorische und die oszillatorische sind vom
Auftreten der ersten beiden rotatorischen dadurch geschieden, daß
nach der S-förmigen Schleife in Cy unter Zimmertemperatur eine
Abflachung der Kurve kommt und dann eine zweite, ganz flache
S-förmige Schleife, für die letzteren Freiheiten. Experimentell
ist nicht einmal diese Einsattelung ganz sicher (abgesehen viel-
leicht von Na und Hg), eine Unterteilung der zweiten Schleife
aber durchaus nicht zu erkennen. D. h. man weiß noch nicht,