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Mohr, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Hrsg.]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 7. Abhandlung): Die Baeyersche Spannungstheorie und die Struktur des Diamants — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34706#0007
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Die Baeyersche Spannungstheorie und die Struktur des Diamants. (A. 7) 7

tionen, in denen mehrere Kohlenstoffatome eines Cyclohexanrings
noch einem anderen Ringe angehören. Diese Frage, die bisher noch
nicht untersucht worden zu sein scheint, soll hier zunächst auf
möglichst einfach ge-
baute Kombinationen
beschränkt werden, bei
denen o-, m- oder p-
ständige Cyclohexan-
kohlenstoffatome durch
möglichst kurze, ge-
sättigte, brückenartig
eingebaute Kohlenstoff-
atomketten verbunden
sind. Man kann eine
ganze Anzahl solcher Atomkombinationen in spannungsloser Form
konstruieren. Sie sind ohne Ausnahme räumliche Gebilde; die
Schwerpunkte ihrer Kohlenstoffatome liegen nicht in einer Ebene,
eine Vorstellung, an die man sich z. B. beim Campher ja längst
gewöhnt hat. Der Beweis ihrer Spannungslosigkeit ist so einfach,
daß er hier weggelassen werden kann.
Abb. 5 u. 6 zeigen Modelle spannungsloser Formen des cis- und
des trans-Dekahydronaphtalins,
CI-I2 - CHs. CH . CH2 - CIH
CHa. CHa - CH . CHa - CHg.
Die Wasserstoffatome sind in den Abbildungen weggelassen. Es
sind noch andere spannungslose Formen dieser Moleküle denkbar,
die aber wohl nicht be-
sprochen zu werden
brauchen. Zur Entschei-
dung der Frage, ob ein
Modell der cis- oder der
trans-Reihe angehört,
denke man sich den
einen Gyclohexanring in
die schwach gespannte,
ebene Form gebracht.
Man erkennt dann sofort, daß Abb. 5 die Cis-Form darstellt, der
die Configurationsformel I zukommt, während Abb. 6 die Trans-
form (Qonfigurationsformel 11) darstellt.
 
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