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Mohr, Ernst; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 7. Abhandlung): Die Baeyersche Spannungstheorie und die Struktur des Diamants — Heidelberg, 1915

DOI Page / Citation link: 
https://doi.org/10.11588/diglit.34706#0012
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12 (A. 7)

Ernst Mohr:

Krystallen mittels Röntgenstrahlen beobachtete, und aus der von
BRAGG, MosELEY und DvRWiN untersuchten Reflexion von Rönt-
genstrahlen an Krystallen die Anordnung der Kohlenstoffatome
im Diamant abgeleitet. Mit diesem BRAGG sehen Raumgitter des
Diamants ist das oben erwähnte schiefgebaute Kohlenstoffatom-
system (Abb. 11) identisch. Dies erkennt man am besten bei einer
etwas abgeänderten Projektionsart. SACHSE hat gezeigt, daß in
seinem trisymmetrischen Cyclohexanmodell jedes der sechs
Kohlenstofftetraeder auf je einer von sechs paarweis parallelen
Flächen eines Oktaeders von doppelter Kantenlänge sitzt. In
der Abb. 11 sind die drei Geraden AB, CD und EF die drei
durch die sechs Ecken eines
solchen (hier nicht eingezeich-
neten) Kernoktaeders geleg-
ten Oktaederachsen. Natür-
lich steht jede dieser drei
Geraden auf den beiden an-
deren senkrecht. AB geht
von der unteren Spitze des
11. und 31. Atommodells nach
der oberen des 14. und 34.,
CD von der oberen des 32.
nach der unteren des 35., EF
von der oberen des 36. nach
der unteren des 33. Für.
manche Betrachtungen mag
es zweckmäßig sein, dieses Achsensystem parallel zu sich etwas
zu verschieben, so daß die eine Achse (parallel AB) die Schwer-
punkte des 14. und 34. Atommodells verbindet, die zweite
(parallel CD) die des 32. und 26., die dritte (parallel EF) die
des 36. und 22. Atommodells. Der Schnittpunkt dieser drei Ge-
raden liegt dann bei G. Projiziert man ein hinreichend aus-
gedehntes, schief gebautes Kohlenstoffatomsystem auf die durch
das Achsenkreuz AB, CD und EF gelegten drei Projektions-
ebenen, so erhält man einen so einfachen Grund-, Anf- und Seiten-
Proc. Royal Soc. London, Serie A, 89, 246 [1913]. — W. H. und W. L. BRAGG,
Proc. Royal Soc. London, Serie A, 88, 428 [1913]; 89, 277 [1913]. —-
H. G. MosELEY und G. G. DARWIN, Phil. Mag. [6] 26, 210 [1913]. — Vgl.
auch M. v. LAUE, Jahrbuch der Radioaktivität und Elektronik, XI. Bd.,
3. I-Ieft, S. 308.

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Abb. 12.
 
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