Messung der Oberflächenspannung durch schwingende Tropfen. (A. 9) 7
daß man den in den Resultaten der einzelnen Versuchsreihen auf-
tretenden Gang^) zu eliminieren versuchte, wie z. B. Herr JAHNKE
(1. c.) es tat, oder aber man konnte durch Einsetzen eines bekannten,
als richtig anzunehmenden Wertes der Oberflächenspannung in
die gegebene Formel (1. c. 1910) daraus die Lage des obersten
flachen Ellipsoides berechnen.
Der letztere Weg wurde hier gewählt. Es wurde demnach
die Lage Sg des 0^ flachen Ellipsoides nach der Formel
berechnet und die Differenz gegen die Lage des 0^ Reflexes
ermittelt.
Es wurden hierzu drei Normalflüssigkeiten benützt, nämlich
Wasser, Alkohol und Natronlauge. Die beiden letzteren haben
Werte der Oberflächenspannung, die von nur wenigen Flüssig-
keiten über- bzw. unterschritten werden. Die Beschränkung in
der Zahl der Normalflüssigkeiten war dadurch bedingt, daß die
bisherigen Messungen der Oberflächenspannungen nur bei wenigen
Flüssigkeiten als genügend frei von einseitigen Fehlern angesehen
werden können. Für Wasser stützte ich mich auf die Methode
von EöTVÖs^), da diese unabhängig vom Randwinkel ist und
Verunreinigung der Flüssigkeit gut fernhält, also zwei Schwierig-
keiten ausschließt, die gerade bei Wasser besonders groß sind
und einseitige Fehler bewirken können. Für Alkohol benützte
ich die Messungen an Steighöhen des Herrn QuiNCKE^); hier darf
man bei der erfahrungsmäßig guten Benetzung des Glases durch
Alkohol von der Schwierigkeit der Randwinkelmessung absehen
und diesen Winkel zu 0° annehmen. Für Natronlauge gilt das-
*4) fn einer Versuchsreihe kombiniert man immer den obersten Refiex
mit einem tiefer liegenden und erhält dann jedesmal einen Wert der Ober-
flächenspannung. Diese Werte nehmen unter Benutzung tiefer und tiefer
liegender Reflexe — längere Zeitdauer nach Bildung der Oberfläche — ab
und können so eine zeitliche Abnahme (einen Gang) der Oberflächenspannung
während der Fallzeit Vortäuschen.
is) B. EöTvös, Math, es Termeszettud., E. 3. 55. Siehe auch Wied.
Ann. 27. 448. 1886. K = 7,617-0,0136-t- 0,000035-t% was übrigens
mit QuiNCKES Messungen mittels Steighöhen sehr gut übereinstimmt (siehe
QuiNCKE, Pogg. Ann. 160. 371. 1877).
i3) G. QuiNCKE, Pogg. Ann. 160. 371. 1877. Konzentrationsunter-
schiede wurden graphisch ausgeglichen.
daß man den in den Resultaten der einzelnen Versuchsreihen auf-
tretenden Gang^) zu eliminieren versuchte, wie z. B. Herr JAHNKE
(1. c.) es tat, oder aber man konnte durch Einsetzen eines bekannten,
als richtig anzunehmenden Wertes der Oberflächenspannung in
die gegebene Formel (1. c. 1910) daraus die Lage des obersten
flachen Ellipsoides berechnen.
Der letztere Weg wurde hier gewählt. Es wurde demnach
die Lage Sg des 0^ flachen Ellipsoides nach der Formel
berechnet und die Differenz gegen die Lage des 0^ Reflexes
ermittelt.
Es wurden hierzu drei Normalflüssigkeiten benützt, nämlich
Wasser, Alkohol und Natronlauge. Die beiden letzteren haben
Werte der Oberflächenspannung, die von nur wenigen Flüssig-
keiten über- bzw. unterschritten werden. Die Beschränkung in
der Zahl der Normalflüssigkeiten war dadurch bedingt, daß die
bisherigen Messungen der Oberflächenspannungen nur bei wenigen
Flüssigkeiten als genügend frei von einseitigen Fehlern angesehen
werden können. Für Wasser stützte ich mich auf die Methode
von EöTVÖs^), da diese unabhängig vom Randwinkel ist und
Verunreinigung der Flüssigkeit gut fernhält, also zwei Schwierig-
keiten ausschließt, die gerade bei Wasser besonders groß sind
und einseitige Fehler bewirken können. Für Alkohol benützte
ich die Messungen an Steighöhen des Herrn QuiNCKE^); hier darf
man bei der erfahrungsmäßig guten Benetzung des Glases durch
Alkohol von der Schwierigkeit der Randwinkelmessung absehen
und diesen Winkel zu 0° annehmen. Für Natronlauge gilt das-
*4) fn einer Versuchsreihe kombiniert man immer den obersten Refiex
mit einem tiefer liegenden und erhält dann jedesmal einen Wert der Ober-
flächenspannung. Diese Werte nehmen unter Benutzung tiefer und tiefer
liegender Reflexe — längere Zeitdauer nach Bildung der Oberfläche — ab
und können so eine zeitliche Abnahme (einen Gang) der Oberflächenspannung
während der Fallzeit Vortäuschen.
is) B. EöTvös, Math, es Termeszettud., E. 3. 55. Siehe auch Wied.
Ann. 27. 448. 1886. K = 7,617-0,0136-t- 0,000035-t% was übrigens
mit QuiNCKES Messungen mittels Steighöhen sehr gut übereinstimmt (siehe
QuiNCKE, Pogg. Ann. 160. 371. 1877).
i3) G. QuiNCKE, Pogg. Ann. 160. 371. 1877. Konzentrationsunter-
schiede wurden graphisch ausgeglichen.