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Ebeling, Karl; Heidelberger Akademie der Wissenschaften / Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse [Editor]
Sitzungsberichte der Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Mathematisch-Naturwissenschaftliche Klasse: Abteilung A, Mathematisch-physikalische Wissenschaften (1915, 9. Abhandlung): Über die Messung der Oberflächenspannung durch schwingende Tropfen und über die Oberflächenspannung von Lösungen — Heidelberg, 1915

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https://doi.org/10.11588/diglit.34708#0014
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14 (A. 9) K. Ebeling:
III. Über die Oberflächenspannung von Zuckerlösungen.
Die nun verbesserte Methode gestattete eine von Herrn
LENARD bemerkte Unstimmigkeit zwischen der Theorie und der
Beobachtung, die Kapülaritätskonstante von Zuckerlösungen
betreffend, aufzuklären. Eine eingehende theoretische Unter-
suchung des Herrn LENARD^) hatte gezeigt, daß die Oberflächen-
spannung von Lösungen nicht flüchtiger Stoffe gegenüber der des
Lösungsmittels durch das Vorhandensein komplexer Moleküle
vergrößert werden müße. Dies ist auch in Übereinstimmung mit
den zahlreichen Messungen des Herrn QuiNCKE' an Salzlösungen
sowohl, als auch an Zuckerlösungen. Eine neuere Untersuchung
von Herrn ÜRUNMACH^) dagegen gab für Zuckerlösungen, hiervon
abweichend, kleinere Spannungen als für Wasser, nämlich:

Gew.
Prozent
Dichte
bei 4°
K
in mgr/mm
5,3
1,0200
6,50
10,0
1,0393
5,81
24,80
1,1035
5,18
29,85
1,1275
6,03

Bei den hierzu neu ausgeführten Versuchen finde ich die Resultate
des Herrn QuiNCKE^) qualitativ bestätigt und damit auch die
Vermutung, daß die geringen, von Herrn ÜRUNMACH beobachteten
Oberflächenspannungen Spuren fremder, flüchtiger Stoffe zuzu-
schreiben sein dürften^).
-q P. LENARD, Heidelb. Akad. 1914. Abh. 27. 28. 29.
-s) L. GRUNMACH, Abh. Norm. Aich.-Komm. Heft IIP 103. 1902.
-?) G. QuiNCKE, Pogg. Ann. 160. 337. 1877.
3S) Flüchtige Substanzen erniedrigen die Oberflächenspannung, falls
sie selbst in reinem Zustand eine kleinere Spannung haben als das Lösungs-
mittel; LENARD 1. c. 29. Abh. S. 22 (Note 37) und S. 24.
Herr GRUNMACH findet nach der Kapillarwellenmethode die Ober-
flächenspannung für Wasser größer, für Alkohol kleiner als nach den sta-
tischen Methoden (Ann. d. Phys. 38, S. 1018,1912, auch ELSTER- und GEiTEL-
Festschrift, 1915) und deutet dies — allerdings nicht ohne Vorbehalt — als
zeitliche Änderung der Oberflächenspannung kurz nach Bildung der Ober-
fläche, derart, daß die Spannung des Wassers abnehme, die des Alkohols
(durch Wasseraufnahme) zunehme. Ein analoges Resultat ist bereits früher
von Herrn LENARD mittelst der Methode der Tropfenschwingungen gefunden
worden (1. c. 1887: Abnahme der Oberflächenspannung längs des Fallweges
bei Wasser, Zunahme bei Alkohol), mußte aber, wie in der Einleitung aus-
 
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